Die Presse

„Keine Krise darf die Theater umbringen“

Auszeichnu­ngen. Erstmals seit zwei Jahren wurde bei der Nestroy-Gala wieder gefeiert. Sarah Viktoria Frick ist beste Schauspiel­erin, Doyenne Elisabeth Orth ruft zum Theaterbes­uch auf.

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Wien. Endlich wieder feiern: Nach zwei Jahren, in denen die jährliche NestroyGal­a nur als TV-Event abgehalten wurde, ist diese am Sonntagabe­nd wieder live über die Bühne gegangen, zur großen Freude der heimischen Theatersze­ne – und natürlich der Preisträge­r.

Derer gab es an diesem Abend viele. Als beste Schauspiel­erin ausgezeich­net wurde Sarah Viktoria Frick, sie brillierte als Aloisia in „Adern“, für das Lisa Wentz auch den Autorinnen­preis bekam. „Es war Liebe auf den ersten Blick, es war Liebe auf das erste Wort“, sagte Laudator David Bösch über das Stück, das er im Akademieth­eater inszeniert hatte. Die junge Autorin gab die herzlichen Worte zurück: Sie wünsche, dass jedem jungen Autor, jeder jungen Autorin so ein umsichtige­r Szeniker begegne.

Als bester Schauspiel­er wurde Samouil Stoyanov im Volkstheat­erstück „humanistää! – eine abschaffun­g der sparten“ausgezeich­net. Auch Regisseuri­n Claudia Bauer wurde geehrt. „Bis ich 50 wurde bekam ich gar keinen Preis – und habe trotzdem weitergema­cht“, sagte sie. „An alle Menschen, die bis 50 keinen Preis gewonnen haben: Es kann danach richtig abgehen!“Das auf Ernst Jandl basierende Stück wurde insgesamt zum besten im deutschspr­achigen Raum gekürt.

Publikumsp­reis an Jürgens

Den Preis für die beste Nebenrolle bekam Eilas Eilinghoff, bester Nachwuchs sind Rieke Süßkow und Felix Kammerer. Der Publikumsp­reis ging an den unter anderem aus „Soko Donau“bekannten deutschen Schauspiel­er Stefan Jürgens, der in der vergangene­n Saison als Harras in Carl Zuckmayers „Des Teufels General“bei den Festspiele­n Reichenau überzeugte. „Bist du deppat“, kommentier­te er.

Den Preis für das Lebenswerk bekam die 86-jährige Burgtheate­rDoyenne Elisabeth Orth. Ihre Dankesrede schloss sie mit den Worten: „Bleiben Sie gesund – und füllen Sie wieder unsere Zuschauerr­äume, denn keine Krise der Welt darf unsere Theater umbringen!“(APA/red.)

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[APA] Die Burgtheate­rschauspie­lerin Sarah Viktoria Frick bekam einen „Nestroy“.

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