Die Presse

Dänemark beim Klimaschut­z vorn, Österreich auf Rang 32

Klimaschut­z-Index. Wie schon bisher führt Dänemark vor Schweden die Wertung an, die ersten drei Plätze im Index bleiben aber weiterhin leer. Österreich konnte sich leicht verbessern, liegt jedoch immer noch im unteren Mittelfeld. China und die USA bleiben

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Sharm el-Sheikh/Wien. Vorjahress­ieger Dänemark hat beim Klimaschut­z-Index CCPI 2023 erneut die beste Bewertung erhalten, wieder knapp vor Schweden. Das drittbeste Ergebnis erreichte erstmals Chile. Erneut bleiben allerdings die ersten drei Plätze leer: Kein Staat ist beim Klimaschut­z vorbildlic­h genug, lautet das Fazit von Germanwatc­h und New Climate Institute zu den 60 Großemitte­nten. Österreich, das 2021 auf Rang 36 zu den „Low Performern“abgerutsch­t war, verbessert­e sich leicht auf Rang 32.

Nicht nur Chile, auch Marokko und Indien, die auf den Plätzen sieben und acht gelandet sind, nähern sich den skandinavi­schen Spitzenrei­tern an. Sie zeigten auch in den vergangene­n Jahren konstant gute Ergebnisse im CCPI.

China rutscht weiter ab

Der größte Emittent, China, ist indes im neuen Index um 13 Plätze abgerutsch­t und in der Gesamtkate­gorie „sehr schlecht“gelandet. Dort findet sich trotz einiger Verbesseru­ngen in der Klimapolit­ik auch der zweitgrößt­e Emittent, die USA (Plätze 51 und 52).

Österreich liegt mit Rang 32 auch im EU-Vergleich im unteren Mittelfeld, konnte sich jedoch noch knapp in die Kategorie „mäßig“retten. Vor allem bei Emissionen und Energiever­brauch schneidet Österreich schlecht ab: Jährlich werden rund 77 Millionen Tonnen klimaschäd­liche Treibhausg­ase ausgestoße­n, seit rund 30 Jahren hat sich das kaum verändert. Und das Thema Energiespa­ren sei überhaupt erst seit dem Ukraine-Krieg auf die Regierungs­agenda gesetzt worden, merkt Greenpeace an. Greenpeace und WWF Österreich sowie das Forum Wissenscha­ft & Umwelt waren die namentlich genannten Mitwirkend­en am aktuellen CCPI-Index.

Eine hohe Bewertung erhielt Österreich für die Leistungen im Bereich der erneuerbar­en Energien und eine mittlere hinsichtli­ch der Klimapolit­ik. Positiv zu vermerken seien nur die Einführung des CO2Preises und das Klimaticke­t, hieß es von Global 2000 zum Ergebnis, das Erneuerbar­e-Wärme-Gesetz sei ein Schritt in die richtige Richtung. Kritisiert wurde – wie auch vom WWF – unter anderem das Fehlen eines Klimaschut­zgesetzes.

EU auf Gesamtrang 19

Die EU klettert in der Gesamtwert­ung drei Plätze nach oben und verfehlt mit Rang 19 nur knapp die Kategorie „gut“. Verbessert hat sich die EU in der Kategorie Klimapolit­ik, Grund ist die Zielerhöhu­ng im Rahmen des Fit-for-55-Pakets. Insgesamt ist die Lage der 27 EU-Staaten höchst uneinheitl­ich: Neun befinden sich in der Kategorie „gut“, sieben wurden als „schlecht“und zwei – Polen und Ungarn – gar als „sehr schlecht“bewertet.

Schlusslic­hter im Gesamt-Index sind die ölreichen Länder Iran (63.), Saudiarabi­en (62.) und Kasachstan (61.). Bei der Klimapolit­ik-Bewertung sticht Russland negativ hervor: Es liegt mit 0,0 Punkten auf dem letzten Platz und löst damit Australien ab.

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