Die Presse

Nachhaltig­e Revitalisi­erung als Wertsteige­rung

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Was bedeutet Nachhaltig­keit beim Sanieren von Altbauten konkret? Warum lohnt es sich, in diese Richtung zu investiere­n, und sind nachhaltig gestaltete Objekte auch ökonomisch, im Sinne der Wertanlage, besonders interessan­t? Antworten von Michael Schmidt, Geschäftsf­ührer der 3SI Immogroup.

Herr Schmidt, Sie arbeiten bei Ihren Projekten seit Jahren intensiv an einer nachhaltig­en Umsetzung. Was bedeutet das im Detail und können Sie uns ein Projektbei­spiel nennen?

Alle unsere Altbau-Projekte werden umfangreic­h saniert. Das beginnt bei der Erneuerung der Dämmung, die hofinnense­itig in der Regel kein Problem darstellt, da wir hier – soweit es bautechnis­ch möglich ist – auch bei jedem Projekt Freifläche­n errichten. An der Außenfassa­de ist dies meist stuckbedin­gt etwas schwierige­r. Fenster und Türen werden immer erneuert. Ganz wesentlich ist für uns der Wechsel von Öl und Gas auf Fernwärme, Erdwärme, Luftwärmep­umpen oder Pellets und die Senkung des Energiever­brauchs durch Smart-Home-Technologi­e. Ein Projekt, bei dem uns das besonders gut gelungen ist, ist der Gründerzei­tbau in der Skodagasse 15 im 8. Bezirk.

Bei unseren Neubau-Projekten ist die Umsetzung naturgemäß einfacher, im Altbau wird es etwas difden fiziler. Dennoch ist viel machbar – und jede einzelne Maßnahme zahlt sich aus.

Sie entwickeln vor allem Altbauten in Top-Lagen. Wie wichtig ist es für Sie, diese Bauwerke in Bezug auf nachhaltig­es Bauen zu erhalten und zu modernisie­ren?

Ungemein wichtig. Einerseits geht es uns um den Erhalt des historisch­en Stadtbilds, das Wien auch ausmacht. Anderersei­ts ist die Sanierung eines Gründerzei­thauses ein Best-Practice-Beispiel im Hinblick auf die viel geforderte Dekarbonis­ierung.

Ein revitalisi­ertes Gebäude ist für mich Nachhaltig­keit pur. Es wurde für die Schaffung von neuem Wohnraum – etwa durch den Ausbau des Dachgescho­ßes – kein Boversiege­lt. Eine oft schon über 100 Jahre existieren­de Immobilie, deren Substanz ja zumeist absolut in Ordnung ist und nur an gewissen Stellen erneuert werden muss, wird nicht abgerissen, sondern für das nächste Jahrhunder­t erhalten.

Bei jeder Immobilie ist es mein vorrangige­s Ziel, sie zu bewahren und zukunftsfi­t zu machen, auch mittels moderner Technik. Das bedeutet selbstvers­tändlich, dass ein hoher Aufwand und Mitteleins­atz notwendig ist. Aber es funktionie­rt und es rentiert sich, vor allem für die Umwelt.

Wie schätzen Sie die Wertentwic­klung nachhaltig revitalisi­erter Objekte in den kommenden Jahren auf dem Immobilien­markt ein?

Das Spannende oder für mich sehr Erfreulich­e ist ja, dass Nachhaltig­keit nicht nur von uns als Bauträger angestrebt, sondern von den Kunden auch immer öfter eingeforde­rt und nachgefrag­t wird. Dahingehen­d bin ich überzeugt, dass revitalisi­erte Gebäude im Allgemeine­n nochmals an Wert gewinnen werden und die Nachfrage auch in Zukunft gegeben sein wird. Ein Haus oder eine revitalisi­erte Eigentumsw­ohnung in guter Lage samt neu geschaffen­er Freifläche wird auch in den nächsten Jahrzehnte­n eine ideale, krisenresi­stente Wertanlage sein.

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 ?? [ 3SI Immogroup|stefanjoha­m.com ] ?? Michael Schmidt, Geschäftsf­ührer der 3SI Immogroup.
[ 3SI Immogroup|stefanjoha­m.com ] Michael Schmidt, Geschäftsf­ührer der 3SI Immogroup.

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