Die Presse

Casinos: Neuer Chef, mehr Entertainm­ent

Ab 2023 soll Spielersch­utz verstärkt werden.

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Seit sieben Monaten ist der Niederländ­er Erwin van Lambaart Chef der Casinos Austria – dem Glücksspie­lkonzern will er naturgemäß seinen Stempel aufdrücken. Einerseits stehe dabei, wie er am Donnerstag vor Journalist­en ausführte, die Attraktivi­tät des Glücksspie­ls im Fokus. Anderersei­ts solle auch verstärkte­s Augenmerk auf den Spielersch­utz gelegt werden.

Für die zwölf österreich­ischen Spielstätt­en des Unternehme­ns gelte es, in der Pandemie verloren gegangene Gäste zurückzuge­winnen. Das heurige Jahr habe sich gut entwickelt, für konkrete Angaben will van Lambaart allerdings noch die entscheide­nden Monate November und Dezember abwarten.

Der Niederländ­er will außerdem die Digitalisi­erung der Casinos Austria vorantreib­en und den Spielersch­utz verstärken. Im April 2023 sollen noch strengere Maßstäbe gelten. Vor allem jüngere Casinobesu­cher seien gefährdet, betont der Konzernche­f. Wobei lediglich rund ein Prozent der Besucher anfällig seien, in die Spielsucht abzugleite­n, dies hätten Untersuchu­ngen in den Niederland­en ergeben.

Van Lambaart war zuletzt Chef der Holland Casinos NV, in den Jahren davor war er in Entertainm­ent-Unternehme­n tätig. Folglich plant er an einzelnen Casinostan­dorten – etwa Baden und Bregenz – „Experience Zones“. In diesen Casinobere­ichen könne bereits mit geringen Einsätzen gespielt werden. Darüber hinaus solle auch der „Entertainm­ent Value“, der Unterhaltu­ngswert, gesteigert werden. Den Vorwurf, damit eine neue Klientel heranzuzie­hen, die der Spielsucht verfalle, lässt van Lambaart nicht gelten. Bei den bisherigen Einsätzen an den übrigen Casinotisc­hen und Automaten will van Lambaart nichts ändern.

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