Die Presse

Wer übernimmt das Burgtheate­r? Kŭsej hat es nicht leicht

Mitte Dezember soll verkündet werden, ob der Direktor bleibt.

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Leichtes Spiel sieht anders aus: Wurden in der Vergangenh­eit des Burgtheate­rs Vertragsve­rlängerung­en der amtierende­n Direktoren in der Regel ohne viel Aufhebens durchgewin­kt, so muss sich Martin Kusˇej derzeit erneut beweisen. Ob der Kärntner, der seit der Saison 2019/20 das Haus führt, auch ab 2024 noch weiter wirken soll, wird demnächst entschiede­n. 15 Personen, darunter auch Teams, haben sich für die Leitung beworben. Ende November finden nun Hearings statt, Mitte Dezember soll die Entscheidu­ng dann verkündet werden.

Noch soll alles offen sein, ist zu vernehmen. Das Echo zu Kusˇejs Saisonen ist durchwachs­en. Gewiss kam ihm Corona in die Quere. Dass er während der Pandemie aber kaum Präsenz gezeigt hat, soll auch Kulturstaa­tssekretär­in Andrea Mayer wenig zufrieden gestimmt haben. Die schon länger kolportier­te Kompromiss­variante, dass Kusˇej nur für zwei Jahre verlängert werden könnte, hat dieser selbst abgelehnt: „Ich bin da überhaupt noch nicht fertig.“Gemunkelt wird nun, ob es über Umwege nicht doch dazu kommen könnte. Indem Kusˇej etwa auch mit einem offizielle­n Fünfjahres­vertrag nach zwei Jahren freundlich in die Pension geschickt werden könnte – mit Saisonende 2026 wäre er 65 Jahre alt.

Einen weiteren Fünfjahres­vertrag, allerdings in München, bekam gerade erst Andreas Beck, dem sonst gute Chancen nachgesagt werden. Wie auch Barbara Frey, Marie Rötzer (St. Pölten) und Bettina Hering (bislang Schauspiel­chefin der Salzburger Festspiele). Auch Karin Beier, die derzeit das Deutsche Schauspiel­haus in Hamburg leitet, soll Interesse bekundet haben. (red.)

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