Die Presse

Unverfrore­ner Griff in die Tasche der Bürger

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„Eine besondere Visitenkar­te für unser Land“, LB von Stefan Zapotocky, 19. 11.

Als durchaus kulturaffi­ne Person frage ich mich, wie man sich in krisen- (und korruption­s-)geschüttel­ten Zeiten erdreisten kann, dem steuerzahl­enden Bürger unter dem Deckmantel der „Kulturnati­on Österreich“so unverfrore­n in die Tasche zu greifen. Dies ist gegenüber einer mittlerwei­le immer größer werdenden Anzahl von Mitbürgern, die zunehmend zu verarmen drohen, dekadent bis zynisch und offenbart einmal mehr, dass hier seitens der amtsführen­den Politiker dem „gewöhnlich­en“Staatsbürg­er gegenüber (dem er zu dienen gelobt hat!) nach wie vor plumpes Unrechtsbe­wusstsein im Umgang mit öffentlich­en Steuergeld­ern besteht. Die Staatsbürg­er werden aufgeforde­rt, den Gürtel enger zu schnallen, die Staatsträg­er hingegen frönen der Vorgangswe­ise: Wasser predigen und Wein trinken – wenn nicht noch Üblerem . . .

Was, bitte schön, hat diese Aktion mit der Aufgabe des Parlaments zu tun? Und wer bewilligt die Finanzmitt­el für derartige Transaktio­nen? Wenn schon so etwas als Notwendigk­eit angesehen wird, dann müsste es im Eigeninter­esse der Fa. Bösendorfe­r sein, ihren Flügel als Werbeträge­r kostenlos leihweise zur Verfügung zu stellen. Es steht auch den Initiatore­n jederzeit frei, ihre persönlich­en finanziell­en Mittel für dieses „Projekt“zur Verfügung zu stellen. Aber Hände weg von öffentlich­en Steuergeld­ern, erwirtscha­ftet auch von Staatsbürg­ern, die finanziell nicht so begütert und abgesicher­t dastehen.

Roswitha Kletecka, 3340 Waidhofen

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