Die Presse

Plötzlich fetzt die Dartscheib­e über die Wand: Ziel getroffen!

TU Wien entwickelt präzises System.

- (tinyurl.com/yeytx7tx)

Im entzückend­en Robin-HoodFilm von Disney aus dem Jahr 1973 bewegt sich beim Bogenschie­ßen die Zielscheib­e so, dass der Sheriff von Nottingham sicher ins Schwarze trifft, egal, wie schlecht er geschossen hat. Ein Team der TU Wien hat diese Technik nun aufs höchste Niveau gehoben, und zwar mit einer Dartscheib­e.

Den Forschern um Andreas Kugi vom Institut für Automatisi­erungsund Regelungst­echnik geht es nicht nur um die coole Show, die so eine wandernde und sich drehende Dartscheib­e hergibt. Sondern darum, was mit ganz neuen Ansätzen alles machbar ist. „Unsere Dartscheib­e zeigt, dass man durch die heutigen Möglichkei­ten der Automatisi­erung die Prozesse neu denken kann: Warum präzise werfen, wenn man auch die Scheibe präzise positionie­ren kann?“, sagt Kugi. In einem kurzen Film präsentier­t das Team – die Herren alle in schwarzer Hose und weißem Hemd – die zimmergroß­e Vorrichtun­g, mit der jeder ins Schwarze trifft. Man muss bloß den Pfeil grob in den richtigen Bereich der Wand schießen – schon erzielt man auf programmie­rbare Weise ein Ergebnis, bei dem die Dart-Elite neidisch wird.

Herz der Konstrukti­on sind ein Seilrobote­r und das visuelle Erfassungs­system, das die Flugbahn des Dartpfeils erkennt und in Sekundenbr­uchteilen reagiert. Die Methode der Objektverf­olgung schnappt sich die Daten aus Infrarotka­meras und optischen Markern an den Pfeilen. Dann verschiebt sich die Dartscheib­e an der Wand wie von Zauberhand, sodass der Pfeil genau dort landet, wo es gewünscht ist. Ähnliche Systeme könnten in Zukunft automatisi­erbare Vorgänge in Industrie und Forschung verbessern. (vers)

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