Schmäh und hitzige Dispute
Aufgewachsen war er in problematischen, ärmlichen Verhältnissen: Der Vater war alkoholsüchtig, die Mutter verließ Mann und Sohn mit den gemeinsamen Töchtern und ihrer Affäre; kein Wunder, dass er in seiner Jugend an einer Sozialphobie litt. Später bewegte er sich zwischen einer philanthropischen und rigiden gesellschaftspolitischen Einstellung: Er sprach sich gegen Hegemonialpolitik und blinden Patriotismus aus und traf den Anführer einer Unabhängigkeitsbewegung; zugleich sympathisierte er mit den Ideen europäisch-asiatischer Faschisten und Diktatoren und war Anhänger der Eugenik.
Mit einem anderen, deutlich jüngeren Mann verband ihn eine enge Freundschaft, wenngleich der dessen Ansichten kaum teilte. So lieferten sich die beiden gern öffentlich (!) hitzige verbale Duelle, daneben führten sie aber auch gern Schmäh. So meinte der dicke Jüngere zum dünnen Älteren, er sähe aus, als gäbe es eine Hungersnot – der andere erwiderte: „Und du siehst aus, als wärst du der Grund dafür.“Trauriges Detail am Rande: Eine solche war erst wenige Jahre vor der Geburt des älteren Mannes zu Ende gegangen.
In seiner Jugend arbeitete der Ältere erst als kaufmännischer Angestellter, dann begann er Musik- und Theaterkritiken zu verfassen, in denen er sich gern des Stilmittels der Ironie bediente; auch ein Pseudonym war nicht frei davon. Grund für Ärgernis bereitete ihm später, als Schriftsteller, die lasche Handhabung der englischen Orthografie, weshalb er die Schaffung eines neuen phonetischen Alphabets finanziell unterstützte.
Das Meisterwerk des Jüngeren dreht sich um einen Kirchenmann, der im Mittelpunkt von 49 Kurzgeschichten steht. Der Stoff wurde verfilmt – es gab Versionen für den britischen und deutsch-österreichischen Raum. So scharfen Verstandes der Protagonist auch war, so konfus erschien sein Erschaffer zuweilen. Etwa vergaß er, wohin er wollte, verpasste Züge und schickte seiner Frau Telegramme wie „Am at Market Harborough. Where ought I to be?“, worauf sie antwortete: „Home.“