DESIGN ALS ALLTAGSHILFE
Alter ist nichts für Feiglinge, heißt es. Zu Recht: Schon die „üblichen“Entwicklungen des Körpers wie schlechtere Sehleistung, Abnutzungserscheinungen, Muskel- und Konditionsabbau machen wenig Spaß, obwohl mit moderner Medizin und Lebensstil zum Teil gut gegengesteuert werden kann.
Abhilfe und Unterstützung bieten ein entsprechendes Umfeld, das die Wahrnehmung erleichtert und Fehlwahrnehmungen vermeiden hilft. Helle Beleuchtung, farblich kontrastierendes Geschirr und Design beim Interieur verhelfen zu mehr Kompetenz.
Vor allem an Demenz erkrankte Personen sind hier sehr sensibel, weil sie in ihren Umweltkompetenzen zusätzlich eingeschränkt sind. Es fällt ihnen daher schwer, mit Stressoren wie Lärm umzugehen und sich in institutionellen Umgebungen, die wenig Persönliches an sich haben, zurechtzufinden. Viele der zu beobachtenden emotionalen Störungen und Verhaltensprobleme werden durch Umwelteinflüsse und ein nicht krankheitsangemessenes soziales und physisches Milieu verstärkt.
Zimmer mit eigenen Möbeln und Erinnerungsstücken verbessern die Situation, in Demenzeinrichtungen, die den Bewohnern mehr Privatheit und Personalisierung bieten, treten Angstzustände und Aggressionen seltener auf. Die räumliche Gestaltung kann eine qualitätsvolle Pflege von Menschen mit Demenz natürlich nicht ersetzen, aber dazu beitragen, diese zu erleichtern und in ihren Wirkungen zu verbessern.
Zu den wichtigsten Handlungen, die mit Demenz bis in die schwersten Stadien der Erkrankung noch selbstständig und aus eigenem Antrieb möglich sind, gehört die Fortbewegung. Die sensorische Aufwertung der Flure ist daher besonders wichtig. Sie sollen möglichst hell und übersichtlich sein, allerdings nicht zum „Wandern“einladen.
Auch ein vorhandener Garten steigert die
Qualität der Einrichtung, wenn er übersichtlich, natürlich ohne Stolperfallen und mit passenden Pflanzen bestückt ist, etwa angenehm duftenden Blumen und Sträuchern.