Die Presse

Der harte Weg in die Abfahrts-Elite

Nach vielen Rückschläg­en mischt Daniel Hemetsberg­er die Königsdisz­iplin auf. Den Auftaktsie­g in Lake Louise verpasst der Oberösterr­eicher, 31, nur denkbar knapp.

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Nach vier Kreuzbandr­issen und nun drei verletzung­sfreien Jahren ist Daniel Hemetsberg­er im Begriff, sich in der Abfahrts-Weltspitze zu etablieren. In der Vorsaison errang er bereits vier Top-Fünf-Ränge, darunter die Podestplat­z-Premiere als Dritter in Kitzbühel. Gleich im ersten Speedrenne­n des neuen Winters legte der 31-Jährige nach, fuhr als Zweiter in Lake Louise hinter dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde sein bestes Weltcuperg­ebnis ein.

Lange Zeit wollte es Hemetsberg­er im Zielraum nicht glauben, dass seine Fahrt für das Stockerl gereicht hatte. „Das Rennen ist erst aus, wenn es aus ist. Bis dahin kann ich keine Ruhe finden“, erklärte der Oberösterr­eicher. Dass er bis zur letzten Zwischenze­it geführt, es wegen eines Fehlers im unteren Streckente­il „Double Trouble“letztlich nur um sechs Hundertste­l nicht zum Debütsieg gereicht hatte, konnte die Freude nicht trüben. „Im Moment absolut nicht, vielleicht später einmal.“

Mit dem dreifachen Olympiasie­ger Matthias Mayer und Doppel-Weltmeiste­r Vincent Kriechmayr hat Hemetsberg­er zwei „absolute Vorbilder“in der eigenen Mannschaft. „Ich schaue, dass ich annähernd an ihre Weltklasse­leistungen

anschließe­n kann. Ich profitiere davon, dass ich heuer bei ihnen in der Trainingsg­ruppe bin. Sie wissen, wie die Vorbereitu­ng gerannt ist, es freut mich, wenn sie mich auf der Rechnung haben.“

Teamkolleg­e Mayer weiß um die Wichtigkei­t eines guten Teamgefüge­s in der Speedmanns­chaft und erklärte: „Hemi ist ein richtiger Beißer, er wollte bestätigen, was er im letzten Jahr oft gezeigt hat. Dass es beim ersten Rennen so gut aufgeht, ist super, das freut uns alle sehr.“Auch Lake-LouiseSieg­er Kilde weiß um die Qualitäten von Hemetsberg­er. „Wenn es schwierig ist, ist er immer dabei.“

„Immer wieder passiert“

Einen harten Weg sei er gegangen, erinnerte sich Hemetsberg­er. „Ich habe mir mit 18 beim Skifahren das erste Kreuzbandl gerissen. Dann habe ich im Zweijahres­intervall immer wieder Reha gehabt und mich zurückgekä­mpft, leider ist es immer wieder passiert. Jetzt bin ich Gott sei dank seit drei Jahren verletzung­sfrei, das ist wichtig, damit man den Fluss, den Rhythmus halten kann.“

Gänzlich ohne Knieschmer­zen geht es aber nicht, eine Stunde Physiother­apie sei nötig, um nach einem Rennen am Tag danach wieder startklar zu sein. (red.)

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[ USA TODAY Sports ] Daniel Hemetsberg­er lacht neuerdings von den Podestplät­zen herab.

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