Wien ist Blockbuster-Drehort
Kino. Wi enw ird als Locati onf ür Filmdrehs immer beliebter .E i nk ürzlich beschlossenes neues Gesetz soll diese Positi ona uch im internationalen Wettbewer bwe iter stärken.
Eine der größten internationalen Produktionen, die in jüngster Zeit in Wien gedreht wurden, war der Actionthriller „Tyler Rake: Extraction 2“mit dem australischen Filmstar Chris Hemsworth. Solche internationalen Produktionen, die auf der ganzen Welt zu sehen sind, bringen nicht nur Geld nach Wien (rund fünf Millionen Euro waren es im Fall „Tyler Rake), sondern auch wichtige Impulse für die Fremdenverkehrswirtschaft.
Der Netflix-Thriller, der heuer im Februar gedreht wurde, ist ein markantes Beispiel für Filmarbeiten in Österreichs Hauptstadt – aber keineswegs das einzige. Internationale Blockbuster-Produktionen, aber auch unzählige nationale Qualitätsfilme werden immer öfter in Wien gedreht, erzählt Maria Smodics-Neumann, Spartenobfrau Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien: „Wien wird als Location immer beliebter. Einerseits die einzigartige Kulisse, aber auch die hohe Qualität unserer professionellen, heimischen Filmwirtschaft bringen Wien in eine Vorreiterrolle.“Im Geschäftsjahr 2021 zählte die Vienna Film Commission 806 eingereichte Projekte, ein Plus von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die von der Sparte unterstützte Vienna Film Commission ist die Anlaufstelle für Filmproduktionen in Wien und koordiniert Kommunikationsabläufe zwischen der Stadt und der Filmbranche.
Neue finanzielle Anreize
In diesen Tagen wird im Nationalrat und im Bundesrat ein Gesetz zum Filmstandortmodell behandelt, das die Bedeutung Wiens als Drehort weiter stärken wird. Es tritt voraussichtlich am 1. Jänner des kommenden Jahres in Kraft. Im Entwurf sind Fördermittel von 37 Millionen Euro vorgesehen, die nicht nur in den Bereich der Filmschaffenden hineinwirken werden, sondern auch in nachgelagerte Wirtschaftszweige wie Tourismus
oder das zuliefernde Handwerk. „Das ist ein großer Schritt für den Wiener Filmstandort, die Wiener Wirtschaft und die Arbeitsplätze der Stadt“, urteilt Smodics-Neumann.
Das neue Anreizmodell der Bundesregierung kommt den langjährigen Forderungen der Branche nach und stärkt auch die Position Wiens im Wettbewerb als Drehort für internationale Produktionen. Smodics-Neumann lobt denn auch diese Regelung: „Mit der neuen Filmförderung, die auch Frauenförderung beinhaltet sowie nachhaltige, klimafreundliche Produktionen unterstützt, ist nun endlich eine Wettbewerbsgleichheit mit den europäischen Nachbarn wiederhergestellt.“
Ab 2023 werden im Rahmen dieses Modells die Österreich-Ausgaben bei Filmproduktionen mit bis
zu 35 Prozent gefördert – ohne Rückzahlung. Darin enthalten ist ein Green-Producing-Bonus von fünf Prozent, der jenen zugutekommt, die ressourcenschonend und nachhaltig produzieren. „Die künftigen Förderungen setzen genau dort an, wo es wichtig ist: die
Stärkung der Filmwirtschaft und zusätzlich die Produktionen nachhaltiger zu gestalten. Das ist international einmalig und etwas, was wir lange als Ziel hatten“, so Smodics-Neumann. Ein weiterer entscheidender Faktor ist, dass das Filmstandortmodell für alle Formate von Kino über Fernsehen, Streaming und VR bis zur Serviceund Postproduktion offen sein wird.
Die Geschichte von Wien als Filmstadt ist eng mit der Entwicklung dieses Mediums verbunden. Vor einem Jahrhundert wurden in Wien-Mauer die Rosenhügel-Studios errichtet, die zu den damals modernsten und größten Studios Europas gehörten. Zur selben Zeit entstand am Laaer Berg eine Filmstadt, in der drei Monumentalfilme gedreht wurden und an die heute noch die Filmteichstraße erinnert.