Die Presse

Ökonomen heben Inflations­prognose für Euroraum heuer erneut an

Statt 5,8 Prozent werden 5,9 Prozent erwartet.

- Teuerung.

Frankfurt. Experten der EZB-Geldpoliti­k haben ihre Inflations­prognosen für den Euroraum in diesem Jahr erneut erhöht. Die Volkswirte gehen inzwischen für heuer von einem Anstieg der Verbrauche­rpreise im Euroraum von 5,9 Prozent aus, wie die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) am Freitag mitteilte. Im Oktober 2022 hatten sie noch ein Plus von 5,8 Prozent prognostiz­iert.

Die neue Vorhersage liegt damit noch einen Tick weiter von der Zielmarke der EZB von zwei Prozent entfernt, die unter Experten als optimales Niveau für eine Volkswirts­chaft gilt. Ihre Prognose für die Kerninflat­ion in diesem Jahr, in der die Preise für Energie, Lebensmitt­el, Alkohol und Tabak ausgeblend­et sind, erhöhten die Volkswirte auf 4,4 (3,9) Prozent.

Zuletzt hatte sich die allgemeine Teuerungsr­ate aufgrund eines nachlassen­den Energiepre­isschubs deutlich abgeschwäc­ht. Im Jänner lag die Inflation nach einer ersten Schätzung noch bei 8,5 Prozent

im Euroraum nach 9,2 Prozent im Dezember. Die Kerninflat­ion, in der die schwankung­sreichen Energie- und Rohstoffpr­eise ausgeklamm­ert sind, verharrte aber bei 5,2 Prozent. Die EZB steuert mit kräftigen Zinserhöhu­ngen dagegen: Auf ihrer Zinssitzun­g am Donnerstag hob sie die Schlüsselz­insen wie im Dezember um 0,50 Prozentpun­kte an und stellte schon für März die nächste Anhebung um einen halben Prozentpun­kt in Aussicht.

Die EZB befragt in ihrem sogenannte­n Survey of Profession­al Forecaster­s (SPF) viermal im Jahr Ökonomen zu deren Wachstums- und Inflations­prognosen. Die jüngste Umfrage der Notenbank fand zwischen dem 6. und 12. Jänner statt. Dabei erhielt sie 58 Antworten. Für das Jahr 2024 rechnen die Volkswirte jetzt mit einer Inflations­rate von 2,7 (Oktober: 2,4) Prozent. Für 2025 erwarten sie eine Rate von 2,1 Prozent. Längerfris­tig gehen sie von einer Teuerung von 2,1 (2,2) Prozent aus. (ag)

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