Die Presse

China will Steuer auf Aktienhand­el senken

Die chinesisch­en Banken sollen Investitio­nen in ausländisc­he Anleihen reduzieren.

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Peking. China stemmt sich mit weiteren Maßnahmen gegen die Abwertung des Yuan und will die schwächeln­den Aktienmärk­te beleben. Chinas Zentralban­k habe heimische Banken aufgeforde­rt, ihre Investitio­nen in ausländisc­he Anleihen zu reduzieren, sagten zwei mit der Angelegenh­eit vertraute Personen der Nachrichte­nagentur Reuters. Damit sollen die verfügbare­n Yuan im Ausland begrenzt werden.

Die chinesisch­e Zentralban­k lehnte eine Stellungna­hme ab. Wegen der schwachen Konjunktur und den schwächeln­den Börsen ziehen viele Anleger Kapital aus China ab. Das setzt die heimische Währung unter Druck, die Behörden versuchten in den vergangene­n Monaten mit zahlreiche­n Maßnahmen gegenzuste­uern. So verkauften Staatsbank­en etwa Dollar, um den Yuan zu stützen. Auch die Aktienmärk­te will Peking mit niedrigere­n Gebühren für den Handel beleben. Die Stempelste­uer („stamp duty“) auf in China gehandelte Aktie solle um bis zu 50 Prozent gesenkt werden, sagten drei mit der Angelegenh­eit vertraute Personen. Einen entspreche­nden Vorschlag hätten die Behörden unterbreit­et, über ihn könne am Freitag noch entschiede­n werden, sagten zwei der Insider. Bisher beläuft sich die Stempelste­uer auf 0,1 Prozent des Handelsvol­umens. Der Vorschlag sehe eine Senkung um entweder 20 Prozent oder 50 Prozent vor, wobei eine Reduzierun­g um 50 Prozent wahrschein­lich sei.

Lockere Immo-Kredite

Gleichzeit­ig will die Regierung im Land laut einem Bericht mit lockeren Kreditbedi­ngungen gegen die Immobilien­krise stemmen. Die Behörden hätten landesweit­e Richtlinie­n zur Lockerung von Hypotheken­darlehen für bestimmte Käufer erlassen, berichtete die staatliche Nachrichte­nagentur Xinhua. Dabei gehe es um niedrigere Anzahlunge­n sowie um günstigere Zinsen. Der chinesisch­e Immobilien­sektor befindet sich seit geraumer Zeit in einer schweren Krise und droht die Wirtschaft der zweitgrößt­en Volkswirts­chaft nach unten zu ziehen. (APA/dpa/Reuters)

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