Vier Männer und ein Foto
Es war ein schöner Sommertag, an dem die Männer aufeinandertrafen, um eine Veranstaltung zu besuchen – festgehalten ist die Zusammenkunft auf einem Schwarz-Weiß-Foto. Der älteste von ihnen hatte im Zweiten Weltkrieg gedient und danach wieder als Model und Schauspieler gearbeitet. Einen Namen hatte er sich gemacht, weil er wiederholt im selben, damals sehr populären Filmgenre auftrat – diese Rollen korrespondierten mit seinem Äußeren. Er liebte aber auch das Theater und leitete selbst ein kleines, bevor er am Broadway debütierte. Soziales Engagement zeigte er, indem er Minderheiten unterstützte, für Gleichberechtigung sowie für restriktive Waffengesetze eintrat.
Der andere lebte die ersten Jahre im Geburtsland seiner Mutter, bevor er in den USA eingeschult wurde. Die Akademie, an der er seine Sänger- und Schauspielausbildung absolvierte, wurde von einem deutschen Regisseur geleitet. Um seine Ausbildung zu finanzieren, arbeitete er unter anderem als Liftboy und Verkäufer, schließlich moderierte er eine Fernsehsendung und stellte darin junge Sänger vor.
Der dritte Mann war nur zufällig im Süden der USA geboren worden, da seine Eltern gerade dort weilten. Für ihn wurde der American Dream Wirklichkeit, denn tatsächlich hatte er als Tellerwäscher gejobbt, bevor er das erste Mal auf einer Bühne stand. Einziges Hindernis, um dorthin zu gelangen: Er musste vehement an seiner undeutlichen Aussprache arbeiten. Letztlich erlangte er dank seiner Performance einen wichtigen Preis, den er als gewisser „Erster“errang.
Noch ein anderer Mann war an diesem Tag dabei – er erhob am lautesten seine Stimme. Verwunderlich, wenn nicht gar erschreckend ist jedoch, dass sich die ursprünglich humanistische Einstellung des ehemaligen Soldaten nur wenige Jahre nach diesem Ereignis drastisch wandelte; in einem wichtigen Punkt vertrat er gar die Gegenposition. Einige Jahre war er zudem Vorsitzender einer Gemeinschaft, die kaum für ein friedliches Miteinander eintritt . . .