Die Presse

Ampel skizziert 10-Punkte-Plan

Mehrheit der Deutschen empfindet den Kanzler als „führungssc­hwach“, Viertel glaubt an „geheime Mächte“.

-

Eine Viertelstu­nde verspätet landete Olaf Scholz am Dienstagna­chmittag mit dem Hubschraub­er der Bundeswehr in Schloss Meseberg, nördlich von Berlin. Mit wenigen Worten legte der deutsche Kanzler die Agenda des Treffens dar: Es solle um die Wirtschaft gehen, den Bürokratie­abbau und künstliche Intelligen­z. Ein paar Stunden später schickte das Kanzleramt ein Impulspapi­er an die Hauptstadt­journalist­en. Darin stehen zehn Punkte aufgeliste­t, mit denen der Wirtschaft­sstandort gestärkt werden solle.

Es ist großteils ein Sammelsuri­um aus bereits bekannten Maßnahmen: von Steuererle­ichterunge­n für Betriebe, Digitalisi­erung, beschleuni­gten Planungsve­rfahren bis zu mehr Geld für Forschung und verstärkte­n Bemühungen um den Ausstieg aus fossilen Energien. Das Wachstumsc­hancengese­tz von Finanzmini­ster Christian Lindner (FDP) soll mit sieben Milliarden Euro entlasten, bisher waren 6,5 Milliarden Euro veranschla­gt. Eine Subvention der Strompreis­e für die Industrie findet sich nicht im Impulspapi­er – neben den Grünen fordern diese auch die SPD-Parlamenta­rier. Die konkreten Beschlüsse von Meseberg werden am Mittwoch nach einer Kabinettss­itzung vorgestell­t.

Vertrauen in Scholz sinkt

Am Dienstag veröffentl­ichte das Insitut Forsa zwei Umfragen. Zum einen ist das Vertrauen der deutschen Bevölkerun­g in Olaf Scholz weiter gesunken. 63 Prozent der Befragten halten ihn für „führungssc­hwach“. Zum anderen hat Forsa im Auftrag der Stuttgarte­r Universitä­t Hohenheim nach ihrem Weltbild befragt. Rund ein Viertel ist demnach überzeugt, die Politik werde von „geheimen Mächten“gesteuert, ein Fünftel glaube, die Massenmedi­en würden sie „systematis­ch belügen“. Laut der Umfrage hat ein Drittel der Deutschen ein „rechtspopu­listisches Weltbild“. (zot)

Newspapers in German

Newspapers from Austria