Tierschutzpaket geht in die Begutachtung
Die Regierungspläne sehen unter anderem vor, dass die Hundehalter künftig einen Sachkundenachweis erbringen müssen.
Die türkis-grüne Bundesregierung schickt ihr Tierschutzpaket in die Begutachtung. Es sieht unter anderem strengere Regeln für Beiß- und Angriffstrainings von Schutzhunden sowie das Ende der Qualzucht vor. Außerdem wird der Kauf von illegalen Welpen unter Strafe gestellt.
Vorgeschrieben wird mit dem Paket auch ein Sachkundenachweis für die Haltung von exotischen Wildtieren und von Hunden. Vor dem Kauf von Amphibien, Reptilien und Papageien ist eine Ausbildung von mindestens vier Stunden vorgeschrieben. Für die Haltung von Hunden wird eine zweistündige Praxiseinheit Pflicht. Wo genau diese Kurse stattfinden, soll laut Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) festgelegt werden, wenn das Gesetz beschlossen ist.
Immer wieder kam es zu tödlichen Beißattacken von Hunden auf Menschen. Als besonders gefährlich werden jene Hunde ausgemacht, die von ihren Haltern scharfgemacht werden. Künftig müssen sowohl die Tiere als auch die Halter und Trainer Prüfungen absolvieren, sonst ist ein Beiß- und Angriffstraining verboten. Auch ist für alle Hunde, die als Schutzhunde ausgebildet werden, eine Wesensprüfung vorgesehen, ebenso muss ein veterinärmedizinisches Attest erbracht werden. Die Prüfungen sollen bei Vereinen stattfinden und werden von zertifizierten Prüfern durchgeführt.
Mit der Novelle soll auch der Qualzucht ein Ende gesetzt werden. Die Tiere aus einer solchen Zucht kämpfen oft mit Gesundheitsproblemen wie zu kurzen Schnauzen, ständiger Atemnot oder kaputten Gelenken. Die Regierung will daher eine Qualzucht-Kommission einrichten. „Es geht um lebende Wesen“, so Rauch, „bei der Zucht dürfen nur gesunde Tiere eingesetzt werden.“Das bedeute auch Einschränkungen für die Züchter.
Strafen für Käufer von illegalen Welpen
Den illegalen Welpenhandel will die Regierung unterbinden. Zukünftig soll nicht nur der Verkauf von illegalen Tieren, sondern auch der Kauf unter Strafe gestellt sein. Der Erwerb solcher Tiere etwa auf Autobahnparkplätzen oder im Internet wird verboten. In Begutachtung gehen soll das Tierschutzpaket in den kommenden Tagen. „Wir werden die Stellungnahmen, die dann eingehen, auch ernst nehmen“, sagte Rauch. (APA/red.)