Ambulante und stationäre Kontakte: Zahl der Patienten wieder gestiegen
Im Vergleich zu 2022 wurde im Vorjahr ein Plus von 4,2 Prozent bei den ambulant und 3,3 Prozent bei den stationär versorgten Patienten verzeichnet.
Nach einem Rückgang des Patientenaufkommens in den Pandemiejahren 2021 und 2022 stieg die Zahl der ambulanten Behandlungen 2023 wieder auf 4,9 Millionen. Insgesamt wurden in den Wiener Gemeindespitälern 235.486 Patienten behandelt, teilte Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev), bei einer Pressekonferenz am Donnerstag mit.
„2023 verzeichneten wir im Vorjahresvergleich ein Plus von 4,2 Prozent bei der ambulanten und 3,3 Prozent bei der stationären Patientenfrequenz“, so Binder. Was den – vor allem von der Ärztekammer kritisierten – Fachkräftemangel angeht, seien die Spitäler ganz gut aufgestellt: Bei den Ärzten sind 93 Prozent der Stellen besetzt, sagt Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Probleme gebe es in bestimmten Mangelfächern wie der Anästhesie oder Pathologie und auch das etwa dann, wenn sich an einem Standort Pensionierungen und Abgänge häufen und jüngere Mediziner dann wegen der gestiegenen Anforderungen lieber andernorts arbeiten. Auch beim Pflegepersonal ist der Besetzungsgrad mit 92 Prozent laut Wigev hoch, schwierig sei es in einzelnen Bereichen wie der anspruchsvollen OPPflege. Über das gesamte Unternehmen gebe es eine Fluktuation von fünf bis sieben Prozent, im AKH seien derzeit zehn Prozent der Betten wegen Personalmangels gesperrt.
Pensionierungswelle
Um den Personalbedarf künftig trotz der Pensionierungswelle zu decken – bis 2030 gehen 23 Prozent der Ärzte und 18 Prozent der Pflegekräfte
in den Ruhestand, hinzu kommt die übliche Personalfluktuation – setzt der Wigev laut Kölldorfer-Leitgeb auf „attraktive Arbeitsbedingungen“.
Um Personal zu halten, wurden zudem flexible Arbeitsmodelle, Sonn- und Feiertagszulagen und Einspring-Prämien für kurzfristige Zusatzdienste eingeführt. Man habe auch das administrative Personal aufgestockt, um die medizinischen Mitarbeiter zu entlasten. Außerdem wurden die Ausbildungsplätze sowohl für Ärzte als auch im Pflegebereich in den Kliniken deutlich ausgebaut.
„Voll im Plan“sieht man sich beim Modernisierungsprogramm des Wigev. Bis 2030 sollen 4,5 Milliarden Euro in Neubauten, Umbauten und Sanierungen fließen. Allein im Vorjahr wurden knapp 390 Millionen Euro investiert. (red.)