Arbeiterkammer-Bilanz: 2,3 Millionen Beratungen
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl verkündete vor der Wahl Beratungs-Rekord.
Am 10. April startet auch in Wien die Arbeiterkammerwahl. Rechtzeitig davor präsentierte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl (SPÖ) am Mittwoch die Bilanz des Vorjahres. Das Ergebnis: Die gesetzliche Arbeitnehmervertretung hat im vergangenen Jahr bundesweit rund 2,3 Mio. Beratungen durchgeführt. Das ist ein neuer Rekordwert, so Anderl. Zudem seien 171.000 Rechtsvertretungen übernommen worden. Fragen zu Kündigungen, zum Gehalt bzw. zu unbezahlten Überstunden machen mit rund zwei Drittel den größten Anteil der Konsultationen aus.
383.000 Beratungen wurden persönlich durchgeführt, der Rest telefonisch oder schriftlich. Auch finanziell hat sich so manche Unterstützung ausgezahlt. Laut AK wurden 2023 insgesamt 645 Mio. Euro in Bereichen wie Arbeitsrecht oder Sozialversicherungen herausgeholt bzw. als Bildungsförderung ausbezahlt. Das ist laut AK eine Steigerung von mehr als 30 Prozent im Vergleich zu 2022.
Hilfe gebe es für alle, egal um welche Summen es gehe oder um welches Unternehmen es sich handle, beteuerte man. „Wir legen uns mit dem Bäcker um die Ecke genauso an wie mit den Großen“, sagte Anderl. Von beachtlicher Dimension waren im vergangenen Jahr auch die Insolvenzen. Hervorgestrichen wurde hier etwa jene von Kika/Leiner.
Schwerpunkt Kika/Leiner
Die AK Niederösterreich hat für 3.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Möbelkonzerns ihr Ansprüche errechnet. Insgesamt seien 11,5 Mio. Euro an Entgeltforderungen beim Insolvenzentgeltfonds angemeldet worden, wurde berichtet. Generell wird den Beschäftigten laut AK häufig eine Abgeltung bei den Mehrleistungen vorenthalten. Die Arbeiterkammerpräsidentin verwies auf aktuelle Berechnungen, wonach von 181 Mio. geleisteten Überstunden im Vorjahr 47 Mio. nicht bezahlt worden sind. Die Betriebe würden den Beschäftigten allein damit 1,3 Mrd. Euro schulden. (APA/red.)