Im Zeichen der Gürtel: Wenn die Boxwelt auf Wien blickt
Frauenpower. Beim größten Boxevent Österreichs steigen am Samstag gleich zwei WM-Kämpfe.
Wien. Niemand Geringerer als Evander Holyfield trug einst schon den Gürtel der World Boxing Federation (WBF). Als „The Real Deal“im Herbst seiner Karriere 2010 Francois Botha in Las Vegas einen technischen K. o. versetzte, hatte Michaela Kotásková noch gar nicht erst mit dem Boxen begonnen. Die 32-Jährige will im Rahmen der Bounce Fight Night heute (ab 18.45 Uhr, live, ORF Sport+) in die Fußstapfen des USAmerikaners treten und sich in ihrem achten Profikampf (fünf Siege, zwei Unentschieden) erstmals zum WBF-Champion krönen.
Die für Österreich boxende und in Wien lebende Tschechin tritt im Weltergewicht (66,68 kg) gegen die 33-jährige Argentinierin Érica Juana Gabriela Álvarez an. „Sie ist Südamerika-Meisterin. Ich werde sie nicht unterschätzen“, sagte Kotásková. In der Vorbereitung überließ sie deshalb nichts dem Zufall, absolvierte etwa ein Trainingscamp in Chicago mit der amtierenden Weltmeisterin, Jessica McCaskill. „Die Sparrings mit ihr sind die besten Lehrstunden, die ich haben kann.“
Dank Nicole Wesner, der WBF-Titelträgerin im Leichtgewicht (61,24 kg), wartet Österreichs größtes Boxevent heute mit einem weiteren WM-Kampf auf. Die Deutsche verteidigt ihren Gürtel gegen Nina Pavlović Die Serbin bestritt über 160 Kämpfe im Boxen und Kickboxen und war im Kickboxen bereits Europameisterin. Für Wesner wird es der 20. Profikampf sein (18 Siege, eine Niederlage).
Zwei WM-Kämpfe in Wien sind immerhin ein rot-weiß-rotes Signal für den globalen Boxsport. Wenngleich die prestigeträchtigeren Titel vom World Boxing Council (WBC), der World Boxing Association (WBA), der International Boxing Federation (IBF) oder der World Boxing Organization (WBO) vergeben werden. (stm)