Die Legende des gestohlenen Bayern-Penaltys
Nicht die Freude über 2:2 bei Arsenal überwog, sondern der Zorn über den Referee.
Klarer Elfer oder „kids mistake“? Nicht das 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel zur Champions League bewegte den FC Bayern, sondern die Reaktion des Referees. Die Szene bleibt auch umstritten, nur ändert es nichts mehr. Arsenal-Torwart David Raya spielt einen Abstoß zu dem am Fünfmeterraum postierten Gabriel. Der Brasilianer nahm den Ball mit der Hand auf, legte ihn wieder auf den Rasen und spielte ihn zu Raya zurück, das Spiel ging weiter. Der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg verweigerte den Pfiff, mit der gehörten Erklärung als „Anfängerfehler“.
Während sich freilich alle Bayern-Stars dazu ausließen, es könne ja letzten Endes entscheidend sein, hatte just der ehemalige deutsche Spitzenreferee Markus Merk klare Worte für Aktion und Kritik an Nyberg.
Natürlich: Elfmeter!
„Sinn und Geist des Fußballs sprechen bei Betrachtung der Situation, dem unmittelbaren Zusammenhang des Pfiffes bei der ersten Ausführung gegen eine Elfmeterentscheidung. Für alle, die von Fehlentscheidung oder Betrug sprechen: Wer möchte in dieser Situation einen Elfmeter gegen sich haben?“, sagte Merk, 62, zur Deutsche Presse Agentur DPA. Regeltechnisch gebe es hingegen keine Diskussion: es hätte Elfmeter geben müssen. Den „Anfängerfehler“sah Merk vor allem beim Schiedsrichter. Nybergs Pfiff unmittelbar vor der Ausführung des Abstoßes sei unnötig gewesen und habe den Arsenal-Spieler irritiert.
Was in der Aufregung unterging: auf Seite der Bayern war der späte Aufreger, als Sako im Strafraum nach Kontakt mit Torhüter Neuer im Strafraum fiel, freilich kein Thema. Manch Referee hätte da sofort auf den Elferpunkt gezeigt. Die Partie endete also trotz Fehler „salomonisch“. (fin/dpa)