Samsung zurück an der Spitze
Apples Führungsrolle währte kurz. In den letzten drei Monaten verkauften die Südkoreaner mehr Handys als Apple.
Es ist ein ewiger Wettkampf, der synonym für die seit Jahrzehnten andauernde Streitfrage Android oder iOS steht. Lange Zeit, immerhin mehr als ein Jahrzehnt, war Samsung die unangefochtene Nummer eins. Just als die Südkoreaner ihr neuestes Smartphone-Line-up, die GalaxyS24-Serie, im Herzen der amerikanischen Technikwelt präsentierten, zog Apple an ihnen vorbei. Doch der Smartphone-Thron sollte nicht lang in US-Hand bleiben. Es ist erneut die Analysefirma IDC, die Samsungs Welt wieder gerade rückt: Samsung hat im ersten Quartal mehr Geräte verkauft als Apple. Doch es ist ein Rennen, das sich nur schwer direkt miteinander vergleichen lässt.
IDC hat die aktuellen Verkaufszahlen verglichen und demnach kommen die Südkoreaner aktuell auf einen Marktanteil von knapp 21 Prozent, Apple jedoch nur auf 17,3 Prozent. Dennoch, die zwei größten SmartphoneHersteller haben generell mit einer leicht sinkenden Nachfrage zu kämpfen. IDC zufolge ist Samsungs Absatz im Jahresvergleich um 0,7 Prozent gesunken. Demnach hat Samsung 60,1 Millionen Geräte verkauft – Apple hingegen 50,1 Millionen iPhones. Allein im Vergleich zum Vorjahresquartal sind das um 9,6 Prozent weniger.
Pandemie wirkt nach
Grundsätzlich ist der direkte Vergleich der Verkaufszahlen schwierig. Samsung hat Anfang des Jahres drei neue Geräte vorgestellt. Gewöhnlich ist die Nachfrage nach den Geräten kurz nach der Vorstellung am größten. Apples Verkaufsstart der iPhone-Serie lag zu dem Zeitpunkt wieder drei Monate zurück. Somit müsste – für einen objektiven Vergleich – das erste Geschäftsquartal Apples (Oktober–Dezember) mit dem aktuellen Quartal von Samsung verglichen werden.
Hinzu kommen die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Mit den Lockdowns gingen auch Lieferverzögerungen einher, weswegen Apple Anfang 2023 ein besonders starkes Quartal hatte – eine aufgestaute Nachfrage aus dem Weihnachtsgeschäft. Das iPhone 14 war monatelang nicht in den gewohnten und nachgefragten Mengen verfügbar.
Nachfrage steigt wieder
Trotz jahrelanger Warnungen vor einem gesättigten Markt will diese Einschätzung nicht eintreten. Denn nach einem kurzen Tief steigen die Verkaufszahlen im Allgemeinen wieder; wenn auch nur leicht. Innerhalb von drei Monaten gingen den Berechnungen von IDC zufolge 289,4 Millionen Smartphones über den Ladentisch: Ein Plus von 7,8 Prozent. Genaue Verkaufszahlen gibt es nicht. Die Hersteller weisen diese nicht mehr separat aus.
Die andere Hälfte des Smartphone-Markts teilen sich chinesische Hersteller auf, allen voran Xiaomi. Deren Marktanteil liegt bei mittlerweile 14 Prozent. Die Nummer vier auf dem weltweiten Markt ist hierzulande kaum bekannt. Der ebenfalls chinesische Anbieter Transsion ist vor allem in Afrika aktiv und feierte dort zuletzt ein massives Absatzplus von 85 Prozent.
Die in Afrika verkauften Modelle der zugehörigen Marken Tecno, Intel und Infinix zeichnen sich nicht nur durch ihren Preis aus, sondern auch dadurch, dass die Kameras entsprechend an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind und mit dunkleren Hauttönen besser zurechtkommen. Hinzu kommt, dass es das erste nicht afrikanische Unternehmen ist, dessen Geräte auch wirklich vor Ort serviciert werden.