Ziel ist, produktiver zu sein
Künstliche Intelligenz hat in die HR-Abteilungen Einzug gehalten. Beim Einsatz sind Unternehmen aber noch zurückhaltend.
Was sich Unternehmen erwarten (dürfen), wenn sie Systeme einsetzen, die künstliche Intelligenz verwenden, liegt für Jakob Kiblböck auf der Hand: die nächste Welle steigender Produktivität – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Also auch im Bereich des HR-Managements. Von der Talent Attraction über das Onboarding bis hin zu Lernthemen, sagt Kiblböck, Head of SAP SuccessFactors für Zentral- und Osteuropa. Gelingen könne das, weil mithilfe von KI-gestützten Systemen Prozesse personalisiert und zum richtigen Zeitpunkt gestartet werden.
Kernpunkt aller Aktivitäten rund um KI sei, sagt Kiblböck: „Saubere Prozesse sind die Bedingung für saubere Daten.“Das beginnt damit, Daten in einem System zu bündeln. Wer im Mail-Posteingang die Bewerbungsschreiben sammelt, die Jobbeschreibungen über das Textverarbeitungsprogramm Jobs nicht mehr (ausreichend) funktioniert. Thomas Gappmayr, HR-Chef bei Konica Minolta in Österreich, geht deswegen aktiv auf Menschen zu, die ins Unternehmen passen könnten, und versucht, deren Interesse zu wecken. Ein zentraler Kanal für dieses Recruitingmodell sind Social-Media-Plattformen. „Wir nutzen die KI, um die Kontaktaufnahme und das Kontakthalten zu automatisieren“, sagt Gappmayr.
„Die KI unterstützt beim zeitaufwendigen Trichtern und Filtern bei der Kandidatenidentifizierung“, sagt der HR-Spezialist. Das spare Zeit. „Wir nutzen die KI aber derzeit bewusst nicht zur Selektion.“Beim jetzigen Stand der Technik gehe man davon aus, dass (zu viele) durchaus geeignete Kandidaten ausgefiltert Experten sorgen, die die Vorschläge aufgreifen und verarbeiten.
Zum Einsatz kommen KI-Tools auch an anderen Stellen, wenn es um die Mitarbeitenden geht „Das Herzstück des KI-Einsatzes in HR ist unser intelligenter virtueller HR-Assistent, der Ask HR Chatbot“, sagt etwa Madeleine Bauer-Eder, Country HRPartner bei IBM. Der ist 24/7 verfügbar und deckt wichtige HR-Fragen via leicht zugänglichem Selfservice für Mitarbeitende und Führungskräfte ab. „Wenn der Bot bei einer komplexen Fragestellung keine Antwort geben kann, wird diese direkt an die HR-Mitarbeitenden weitergeleitet.“Aktuell können immerhin 88 Prozent der Fragen durch den Bot selbst beantwortet werden.
Daneben ist nicht nur bei IBM das Lern- und Weiterbildungsthema eines, bei dem KI zum Einsatz kommt. Die ÖBB nutzen KI etwa in ihren Ausbildungszentren für die