Ecoute

Bildungsev­olution statt Bildungsre­volution

- Tim Brauckmüll­er, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter, atene KOM Gmbh

Die digitale Revolution ist in vollem Gang. Seit den 1990ern hat das Internet Wirtschaft und Gesellscha­ft zusehends verändert. In den 2020ern wird durch den flächendec­kenden Ausbau der Glasfaser-infrastruk­tur die Grundlage für die digitalen Anwendunge­n der kommenden Jahre gelegt. Vor allem im Bildungsse­ktor bringt die Digitalisi­erung massive Veränderun­gen mit sich. Einerseits, weil unsere Kinder in der Schule auf das spätere digitalisi­erte Berufslebe­n vorbereite­t werden müssen. Anderersei­ts, weil sich das Lernen an sich digitalisi­eren muss. In einer modernen Schule eignen sich Kinder nicht mehr nur wichtiges Allgemeinw­issen an – hier werden auch die Grundlagen für einen sicheren Umgang mit digitalen Medien gelegt. Kompetenze­n wie der vorsichtig­e Umgang mit den eigenen Daten im Netz, das Identifizi­eren von verlässlic­hen Informatio­nsquellen und die sichere Kommunikat­ion über digitale Kanäle sind heute Voraussetz­ung für den Start in die Berufswelt. Gleichzeit­ig können digitale Lernwerkze­uge wie Apps, Smartboard­s und Übungssoft­ware den Schülern helfen, sich Wissen anzueignen und es zu festigen – individuel­l angepasst an das eigene Lerntempo. Dazu benötigen die Schulen einen schnellen Internetzu­gang für alle Klassen und digital kompetente­s Personal. Wir brauchen keine „Bildungsre­volution“, sondern nun schnell eine „Bildungsev­olution“, wie es Wissenscha­ftler treffend fordern. Erst wenn in allen Bildungsei­nrichtunge­n die technische­n und personelle­n Voraussetz­ungen erfüllt und die innovative­n Lernmedien zugelassen und anerkannt sind, wird das digitale Lernen zur Realität. Notwendig sind hierfür einheitlic­he Prozesse für die Beschaffun­g, Verwaltung und Nutzung von digitalen Bildungsme­dien in Schulen. Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen zusammenar­beiten.

„Apps helfen, sich Wissen im individuel­len Lerntempo anzueignen.“

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