Bildungsevolution statt Bildungsrevolution
Die digitale Revolution ist in vollem Gang. Seit den 1990ern hat das Internet Wirtschaft und Gesellschaft zusehends verändert. In den 2020ern wird durch den flächendeckenden Ausbau der Glasfaser-infrastruktur die Grundlage für die digitalen Anwendungen der kommenden Jahre gelegt. Vor allem im Bildungssektor bringt die Digitalisierung massive Veränderungen mit sich. Einerseits, weil unsere Kinder in der Schule auf das spätere digitalisierte Berufsleben vorbereitet werden müssen. Andererseits, weil sich das Lernen an sich digitalisieren muss. In einer modernen Schule eignen sich Kinder nicht mehr nur wichtiges Allgemeinwissen an – hier werden auch die Grundlagen für einen sicheren Umgang mit digitalen Medien gelegt. Kompetenzen wie der vorsichtige Umgang mit den eigenen Daten im Netz, das Identifizieren von verlässlichen Informationsquellen und die sichere Kommunikation über digitale Kanäle sind heute Voraussetzung für den Start in die Berufswelt. Gleichzeitig können digitale Lernwerkzeuge wie Apps, Smartboards und Übungssoftware den Schülern helfen, sich Wissen anzueignen und es zu festigen – individuell angepasst an das eigene Lerntempo. Dazu benötigen die Schulen einen schnellen Internetzugang für alle Klassen und digital kompetentes Personal. Wir brauchen keine „Bildungsrevolution“, sondern nun schnell eine „Bildungsevolution“, wie es Wissenschaftler treffend fordern. Erst wenn in allen Bildungseinrichtungen die technischen und personellen Voraussetzungen erfüllt und die innovativen Lernmedien zugelassen und anerkannt sind, wird das digitale Lernen zur Realität. Notwendig sind hierfür einheitliche Prozesse für die Beschaffung, Verwaltung und Nutzung von digitalen Bildungsmedien in Schulen. Dafür müssen Bund, Länder und Kommunen zusammenarbeiten.
„Apps helfen, sich Wissen im individuellen Lerntempo anzueignen.“