Reportage
Jeden zweiten Donnerstag im Monat trifft sich der Zoe-Club in Wien und Umgebung zum Stammtisch. E-Mobility-Enthusiasten kommen an wechselnden Orten zusammen, um sich beim ungezwungenen Plausch auszutauschen. Ein Lokalaugenschein.
Die E-Mobility-Enthusiasten vom Zoe-Club
Ein Blick auf den Parkplatz des Landgasthofs genügt, um zu wissen, dass das abendliche Treffen, das heute hier stattfindet, unter einem besonderen Motto steht: Die vorwiegend weißen Autos parken medienwirksam inszeniert in Formation, die Schrift der Nummerntafeln schimmert grün. Nur zwei schwarze Taferl haben sich hierher verirrt – das Auto des Wirts und das des Journalisten. Letzterer fühlt sich ob des Dieselgeruchs seines Wagens ein wenig unwohl. Das müsse er aber nicht, winkt Friedrich Müller ab, Vorstandsmitglied und Schriftführerstellvertreter des Zoe-Clubs. Denn missioniert werde hier nicht. „Gut essen. Gut trinken. Gemütlich sein.“Das sei der Zweck der regelmäßigen Clubtreffen. Aber natürlich gehören auch gute Gespräche dazu. Und zu erzählen gibt es genug, denn die Mitglieder des Zoe-Clubs sind, das merkt man schnell, allesamt Idealisten und Individualisten. Und als solcher erlebt man einiges: Der eine fährt mit dem Auto, das nominell nur eine Reichweite von 120 Kilometern hat, 220 Kilometer weit. Der andere rechnet seiner ungläubigen Verwandtschaft vor, wie viel Energie er beim Bremsen den Jauerling herunter erzielt. „Und? Was habt ihr bei eurer letzten Fahrt erzeugt?“, habe er ihnen entgegengeschmettert. Alle lachen. Wieder ein anderer ist mit seinem E-Auto bis ans Nordkap gereist und straft damit alle Lügen, die immer noch behaupten, E-Autos seien nicht alltags- oder urlaubstauglich. Genau für solche Geschichten ist der Stammtisch da. „Wir waren Pioniere. Wenn einer 140 Kilometer weit kam, hat uns das motiviert“, so Müller über die Anfänge des Clubs. „Man hat sich an den Leistungen anderer hochgezogen.“Klar, lenkt er ein: Manche ließen sich für E-Mobility einfach nicht begeistern. „Man muss schon der Typ dafür sein …“Genau das ist die Frage: Was sind das für Typen?