WIR BRAUCHEN MEHR E-AUTOS UND MEHR ENGAGEMENT
Dieses Jahr werden wir in Österreich die Anzahl von 30.000 zugelassenen E-Fahrzeugen erreichen. Klingt viel, könnte aber mehr sein. Lieferzeiten von mehr als einem halben Jahr sind nämlich keine Ausnahme. Man sagt, dass der Markt in Österreich viel mehr F
Die Autoindustrie selbst wird ein Interesse daran haben, diese Situation zu ändern, denn die EU hat verbindliche Grenzwerte bei den CO2-Emissionen festgesetzt. Fahrzeuge, die neu zugelassen werden, dürfen künftig im Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der Durchschnitt bezieht sich dabei auf die gesamten Flotte eines Herstellers; E-Autos gelten in dieser Berechnung als emissionsfrei. 2021 werden die Konzerne diese Werte zum Teil nicht erreichen und mit hohen Strafzahlungen zu rechnen haben. Und in den darauffolgenden Jahren wird die Situation für sie noch herausfordernder: Der CO2-Ausstoß von Neuwagen soll bis 2025 nochmals um 15 Prozent, bis 2030 um 37,5 Prozent verringert werden – mit Dieselfahrzeugen und Benzin ist das unerreichbar. Ein weiterer Treiber für eine verstärkte E-Auto-Produktion sollten die verbindlichen Klimaziele aus dem Pariser Klimaabkommen sein. So, wie es derzeit aussieht, wird Österreich wie schon 2017 und 2018 auch die Ziele für 2019 verfehlen. Wenn die neue Bundesregierung keine wirklich wirksamen Maßnahmen einleitet, wird das für Österreich in einigen Jahren richtig teuer werden: Im schlechtesten Fall müsste Österreich bis 2030 Emissionszertifikate in der Höhe von über 6 Milliarden Euro zukaufen. Die verbindlichen Ziele sind ohne massive Förderung der E-Mobilität, des öffentlichen Verkehrs und zukünftig auch von Wasserstoff definitiv nicht zu halten. Es liegt also an der neuen Bundesregierung und der Fahrzeugindustrie, zu handeln. Aber nicht nur! Ebenso braucht es Bewusstseinsbildung der Wirtschaft, Flotten zu elektrifizieren. Die Ladeinfrastruktur muss ausgebaut und der „Tarifdschungel“an den Ladestationen vereinfacht werden. Die Anbieter müssen besser kooperieren, sodass Laden so einfach wie Tanken wird, und zwar überall in Europa. Auch bei der Rohstoffbeschaffung und beim Recycling benötigen wir weiterführende Strategien und Lösungen. In Österreich ist schon einiges geschehen. Es wird aber noch Kraftanstrengungen von allen Seiten und möglicherweise regulativer Maßnahmen bedürfen, um die Herausforderungen zu meistern.