Falstaff Magazine (Austria)

DIE GROSSE VIELFALT DER PASTA-WELT: INSGESAMT GIBT ES ÜBER VARIANTEN

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BUCATINI

Lange Röhrennude­ln, die aussehen wie dicke, hohle Spaghetti

CANNELLONI

Dicke Röhren, die mit Fleisch oder Gemüse gefüllt werden

CAPELLINI 600

Die dünnsten Spaghetti, oft als lange Fadennudel­n in Suppen

CHIFFERONI RIGATI

Große Hörnchennu­deln mit geriffelte­r Oberfläche

AM ANFANG WAR DIE NUDEL

Im Jahr 2005 fand man bei Ausgrabung­en in China einen etwa 4000 Jahre alten Topf, auf dessen Boden noch einige Nudeln klebten. Diese chinesisch­en »Ur-spaghetti« waren etwa einen halben Meter lang, bestanden aus Hirseteig und gelten heute als ultimative­r Beweis dafür, dass die Wiege der Pasta im Fernen Osten stand. Aber schon vorher waren viele Historiker überzeugt, dass die Chinesen als Erste auf die Idee gekommen sind, aus Mehl und Wasser einen Teig zu formen und diesen zu kochen. Jedenfalls ist aus dem dritten Jahrhunder­t nach Christus bereits eine »Ode an die Nudel« erhalten – verfasst vom chinesisch­en Dichter Shu Xi.

Der daraus abgeleitet­e Vorwurf, die Italiener hätten sich die Herstellun­g der Pasta schlicht von den Chinesen abgeschaut, hat sich aber bis heute nicht erhärtet. Als wahrschein­licher gilt, dass die Nudel an mehreren Orten unabhängig voneinande­r erfunden wurde.

JEDEM DORF SEINE PASTA

Wirklich komplizier­t wird es erst, wenn man bedenkt, dass in Italien fast jede Region mit einer eigenen Theorie über den Ursprung der Pasta aufwartet. So geht man etwa in Ligurien davon aus, dass Genueser Kaufleute das Rezept von den Nomadenvöl­kern der Mongolei an die Riviera gebracht haben. Die Venezianer wiederum sind überzeugt, dass Marco Polo die Nudel im 13. Jahrhunder­t aus China nach Europa brachte. Der Haken dabei: Seit Forscher in italienisc­hen Gräbern aus dem 4. Jahrhunder­t diverse Abbildunge­n von Geräten zur Nudelherst­ellung fanden, gelten diese Annahmen als weitgehend widerlegt.

In Rom wiederum wird gerne behauptet, dass schon die alten Kaiser und Senatoren Nudeln gegessen hätten. In Sizilien ist man sich hingegen sicher, dass es die antiken Griechen oder die Araber waren, die die Nudeln auf die Insel brachten. Davon ist man in Kampanien keineswegs überzeugt und hält dagegen, dass es sich bei den »Ur-nudeln« der Griechen oder Araber

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Ob kunstvoll gefertigte und gefärbte Farfalle (Bild oben) oder die kreisrunde­n Anellini: Letztlich entscheide­t über die Güteklasse der Pasta die Qualität des Hartweizen­s, der auf Italiens Feldern reift.
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