VORFREUDE AUF DEN SÜDEN
Genuss fängt mit Vertrauen an, vor allem wenn es ums Essen geht. Dabei zählt nicht nur der Geschmack – auch ökologische und soziale Aspekte spielen eine Rolle.
Mit dem druckfrischen »Slow Food Kärnten Guide 2021« setzt Kärnten als erstes österreichisches Bundesland auf eine nachvollziehbare Qualitäts- und Herkunftssicherung seiner Lebensmittel. Damit sollen Einheimische und Reisende inspiriert werden, das Urlaubsland Kärnten auf eine neue und ehrliche Weise kennenzulernen. Fünf Fragen an »Kärnten Werbung«-chef Christian Kresse über Slow Food, Nachhaltigkeit und ehrliche Kulinarik. FALSTAFF Kärnten beschreitet mit Slow Food immer wieder neue Wege. Als Slow Food Travel Region, mit Slow Food Villages – mit dem »Slow Food Kärnten Guide 2021«? CHRISTIAN KRESSE Nach der Slow-foodphilosophie »gut, sauber & fair« werden ausgewählte Betriebe vorgestellt, die auf Regionalität, kurze Lieferwege, Biodiversität und Nachhaltigkeit setzen. In dieser zweiten, komplett überarbeiteten Ausgabe wird ein noch stärkeres Zeichen für Qualität und regionale Zusammenarbeit gesetzt. Als erstes Bundesland Österreichs werden die ausgezeichneten Betriebe im Guide neben der Bewertung einer 70-köpfigen Jury auch von einer unabhängigen Stelle auf Qualität und Herkunft der Lebensmittel geprüft.
FALSTAFF Was unterscheidet den Guide von einem herkömmlichen Restaurantführer? CHRISTIAN KRESSE Bei diesem Projekt arbeiten Tourismus und Landwirtschaft Hand in Hand, um beste Qualität direkt vom Acker auf den Teller zu bringen, regio
nale Wirtschaftskreisläufe zu fördern und die Vielfalt an Lebensmitteln für die
Zukunft zu bewahren. Es geht um ehrliche Kulinarik mit regionalen und hochwertigen Produkten. Die Bewertung erfolgt mit Schnecken, dem internationalen Symbol der Slow-food-bewegung. Der wertvolle Begleiter für einen Urlaub in Kärnten soll inspirieren, die Entdeckerlust anfeuern und fürs Urlaubsland Kärnten begeistern. Vielleicht aber auch für einen Denkanstoß sorgen.
FALSTAFF Was meinen Sie damit?
CHRISTIAN KRESSE Mit unserer Entscheidung, was und wo wir essen, definieren wir auch unsere Einstellung in der Frage eines nachhaltigen Handelns. Bei regionalen, gesunden und ehrlichen Lebensmitteln sollte jeder davon ausgehen, dass der Lebensmittelproduzent dafür einen fairen Preis erwarten kann. Das ist ein zentraler Teil der Slow-food-philosophie, die wir in Kärnten leben.
FALSTAFF Wohin leitet uns dieser druckfrische kulinarische Reiseführer?
CHRISTIAN KRESSE Präsentiert werden nicht nur 110 Restaurants, 50 Buschenschenken und Almhütten, 80 Hofläden und Spezialitätengeschäfte. Vorgestellt werden auch Märkte und Feste sowie Kärntner Slow-food-initiativen wie die beiden Slow Food Travel Regionen und die Slow Food Villages. Slow Food wird so auch erlebbar und dient als wertvoller Wegweiser zu den verborgenen Schätzen unseres Landes und zu außergewöhnlichen Köchen und Gastgebern. FALSTAFF Worüber freuen Sie sich beim neuen Guide besonders?
CHRISTIAN KRESSE Dass es immer mehr Betriebe gibt, die regionale Zusammenarbeit tatsächlich vorleben und damit auch eine Lebensgrundlage für nächste Generationen schaffen. 26 Restaurants und 6 Betriebe in der Kategorie Buschenschenken und Almhütten sind heuer neu dazugekommen, 43 Betriebe konnten sich in der Schnecken-bewertung verbessern. Insgesamt sieben Betriebe – vier davon neu – haben die Höchstwertung von fünf Schnecken erreicht.