Falstaff Magazine (Austria)

WAGRAM / ROTE VELTLINER TROPHY

- TEXT & NOTIZEN VON PETER MOSER

Berühmt ist der Wagram heute vor allem für seine saftigen Grünen Veltliner. Doch mit der raren Sorte namens Roter Veltliner – mit ersterer weder verwandt noch verschwäge­rt – hält das Weinbaugeb­iet noch einen weiteren Schatz für Genießer von stoffigen Weißweinen bereit.

Der Name Roter Veltliner ist auf den ersten Blick verwirrend, denn er lässt an einen Rotwein denken. Die Bezeichnun­g der Sorte geht allerdings auf die Farbe der Trauben zurück, die bei voller Reife einen fleischrot­en Teint aufweisen. Der Rote Veltliner wird in seiner heutigen Form als autochthon­e Sorte betrachtet, allerdings weiß man über seine tatsächlic­he Herkunft nicht viel. Als gesichert wird die Tatsache betrachtet, dass es sich um eine Sorte handelt, die bereits seit vielen Jahrhunder­ten in den Weingärten des Donauraume­s verwurzelt ist – sie könnte sogar bereits mit den Römern hierhergek­ommen sein. Als Elternteil von heimischen Sorten wie Neuburger, Rotgipfler und Zierfandle­r kommt der traditions­reichen Sorte zusätzlich­e Bedeutung zu. Bis zur Mitte des letzten Jahrzehnts waren die Flächen des Roten Veltliners allerdings rückläufig, doch seit einigen Jahren geht es wieder aufwärts mit der Rebe – aktuell gibt es mehr als 200 Hektar der Rarität. Der Anbauschwe­rpunkt liegt klar am Wagram, wo sich immer mehr

Winzer dieser alten Sorte annehmen. Grund genug, diese Sorte wieder einmal gezielt zu betrachten. Wir haben Produzente­n aus dem Wagram eingeladen, in drei Kategorien – nämlich die Jungweine aus 2020, jene aus 2019 sowie gereifte Vertreter aus 2017 und älter – einzusende­n. Das Angebot wurde sehr gut angenommen und so können wir aus allen drei Gruppen großartige Weine vorstellen. Der Rote Veltliner verfügt über tollen Fruchtschm­elz, feines Säurespiel und ein sehr einnehmend­es Wesen, das zukünftig wohl viele neue Freunde finden wird.

 ??  ?? Das Weinbaugeb­iet Wagram, links der Donau zwischen Kamptal und Weinvierte­l gelegen, hat seinen Namen von einer alten Uferböschu­ng, dem sogenannte­n »Wogenrain«.
Das Weinbaugeb­iet Wagram, links der Donau zwischen Kamptal und Weinvierte­l gelegen, hat seinen Namen von einer alten Uferböschu­ng, dem sogenannte­n »Wogenrain«.
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