GEMISCHTE GEFÜHLE
Bar-feeling für daheim mit Profitipps für die eigene Hausbar
Auf ein gepflegtes Cocktailbar-feeling muss man auch im Lockdown nicht verzichten – denn die Hausbar hat immer geöffnet. Falstaff hat bei Top-barkeepern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz Tipps eingeholt, wie in den eigenen vier Wänden Bar-stimmung aufkommt.
Was macht eine gute Bar aus? »Emotionen«, so die prompte Antwort von Topbarkeeper Kan Zuo (»The Sign Lounge«, Wien). Weil aber Barkeeper – zumindest die guten – verständnisvolle Menschen sind, stehen gerade die besten ihrer Zunft ihren Gästen auch dann zur Seite, wenn diese Emotionen an geschlossenen Bartüren abprallen, und zwar mit Tipps und Kniffen, die einen genussreichen Abend mit gepflegten Drinks auch daheim möglich machen. Für die Falstaffleser haben sich neben Zuo auch die prämierten Barkeeper Volker Seibert (»Seiberts«, Köln) und Thomas Huhn (Hotelbar »Les Trois Rois«, Basel) Gedanken darüber gemacht, wie man gediegenes Bar-feeling in die eigenen vier Wände bringen kann, und das mit nur einer Handvoll Produkte und ein wenig Improvisationstalent.
Emotionen sind aus Zuos Sicht auch die Vorgabe, wenn es um den Aufbau einer Hausbar geht. Er empfiehlt sieben Spirituosen für sieben Stimmungen: Rum etwa steht bei ihm für Lebensfreude, Tequila für Abenteuerlust, Whisk(e)y für besinnliche Stimmung, Cognac oder Brandy für philosophische Abende, Gin für Eleganz, und Wodka ist aus Zuos Sicht einfach »sexy«. Als Extra obendrauf für das exotische Erlebnis zu Hause empfiehlt er Baijiu, die in China in unzähligen spannend-würzigen Geschmacksnoten beheimatete Spirituose aus fermentiertem Getreide. Mit einem Fläschchen Bitter und drei alkoholischen Mischzutaten ist Zuos Basic-hausbar komplett: Orangenlikör, Wermut und Campari schaffen mit den Spirituosen gemeinsam die Basis für fast schon die ganze Palette an Cocktail-klassikern, vom Martini-cocktail über den Negroni, den Old Fashioned, den Manhattan, diverse Spielarten der Sours, Traditionelles wie den Sidecar und den Cosmopolitan bis hin zu Populärem wie Mojito und Moscow Mule.
ERLAUBT IST, WAS SCHMECKT
Alles, was zu den (überall verfügbaren) Klassiker-rezepten dann noch fehlt, findet sich auch auf ganz gewöhnlichen Einkaufszetteln, wenn es nicht ohnehin schon daheim vorrätig ist: Zucker, Zitronen oder Limetten, Gurken, Fruchtsäfte und Sirupe, Kokosnusscreme und an Durstlöschern Ginger Beer und Tonic Water. Frische Minze und Basilikum, am besten frisch aus dem Blumentopf, sowie gängige Gewürze (Pfeffer, Chili, Muskat, Ingwer, Vanille, Zimt) komplettieren das Hausbar-arsenal.
Einen weiteren Tipp zum Hausbar-aufbau offeriert Huhn aus Basel: Er empfiehlt, sich auch bei Mixed Drinks auf die eigenen Lieblingsspirituosen zu konzentrieren.
M IT NUR ACHT ALKOHOLISCHEN BASICS UND EINEM FLÄSCHCHEN BITTER SIND SCHON DIE MEISTEN COCKTAILKLASSIKER MACHBAR.