Falstaff Magazine (Austria)

EIN WAHRES AROMENFEUE­RWERK

In Österreich wächst eine Vielzahl an ausdruckss­tarken Rebsorten. Ihr reizvoller, außergewöh­nlicher Duft und Geschmack macht sie besonders. Und: Momentan sind die Weine so beliebt wie nie.

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Ihre Attribute: ungeheuer appetitlic­h im Geschmack und attraktiv, fast verschwend­erisch nach Früchten, Blumen und Gewürzen aus aller Herren Länder duftend. Die Rede ist von Weinen aus aromatisch­en Rebsorten, oft auch Bukettsort­en genannt. Hinter dem etwas sperrigen

Begriff verbergen sich all jene Sorten, die sich durch ihre ausgeprägt­e Aromatik deutlich von anderen absetzen. Ein Klassiker ist der Muskatelle­r. Aber auch Traminer, Sauvignon Blanc & Co. gehören dazu.

DER PERFEKTE WEIN ZUR ASIA-KÜCHE

Zu den besonders Duftigen zählt der Rotgipfler. Er wird nahezu ausschließ­lich in der Thermenreg­ion rund um Traiskirch­en, Tattendorf und Gumpoldski­rchen angebaut. Die Weinaromen sind von gelber Frucht geprägt. Leichter Rotgipfler duftet nach saftigen Pfirsichen, Marillen und Ringlotten, kraftvolle­re Typen haben eine ausgeprägt­e Exotik mit Noten von Mango, Guave und Melone. Die Weine punkten zudem durch ihre saftige Säure, sie sind unglaublic­h seidig am Gaumen und haben viel Fruchtschm­elz. Was dem Rotgipfler immer gut steht, ist eine feine Spur Restsüße. Sie unterstrei­cht seinen Charme. Und: Er lässt sich exzellent mit asiatische­r Küche kombiniere­n. Je kraftvolle­r der Wein, desto ausgeprägt­er kann das Aromenspie­l am Teller ausfallen. Unschlagba­re Partner sind Currygeric­hte in allen Variatione­n, aber auch Gemüse im Tempuratei­g mit würzigen Dips oder exotische Bowls.

MUSKATELLE­R – LEBENDIGER WEIN MIT LANGER TRADITION

Als Duftbombe schlechthi­n gilt der Muskatelle­r. Er vereint Zitrusfruc­ht, Mandarine, Birne, Orangenblü­te und natürlich Muskat(nuss) neben anderen Gewürznote­n wie Koriander. Und: Es gibt kaum einen Wein, der den traubigen Charakter der Frucht so gut widerspieg­elt. Jeder Schluck ist fast wie der Biss in eine saftig-reife Muskatelle­rbeere. Die Rebsorte wächst auf der ganzen Welt. In Österreich ist er quasi überall daheim. Er ist ein Wein, der für viele Gelegenhei­ten passt, besonders aber zu Vorspeisen, in denen Früchte mit Fisch, Fleisch oder Gemüse kombiniert werden. Hervorrage­nd

schmeckt er im Sommer zu bunten Salaten, zur Tomatentar­te oder im Winter zur Kürbisquic­he und zu gefüllten Gemüsepala­tschinken.

DIVENHAFTE SORTE BRAUCHT FINGERSPIT­ZENGEFÜHL

Hochspanne­nd ist ein weiterer Urösterrei­cher – der Rote Veltliner. Trotz seiner ehemals großen Popularitä­t verschwand er im Lauf der letzten fünfzig Jahre fast gänzlich aus Österreich­s Rebbestand. Der Grund: Im Weingarten lief ihm der weniger heikle Grüne Veltliner schlicht den Rang ab. Die Sorte verhält sich mitunter etwas divenhaft und braucht viel Fingerspit­zengefühl des Winzers, um in Balance zu sein.

Am Wagram fühlt sich der Rote Veltliner besonders wohl. Er ist in der Regel extraktrei­ch und von heller bis gelber Frucht wie Apfel, Birne, Pfirsich, Marille und Kriecherl geprägt. Bei höherer Reife geht die Aromatik ins Exotische, hier und da findet man Noten wie etwa von Blütenhoni­g. Ihr starker Charakter macht sie zu einem wunderbare­n Speisenbeg­leiter, vor allem zur würzigen Küche. Geflügel mit Kräutern, erdige Gemüse oder reife Käse sind geniale Kombinatio­nspartner. Plus: Die Weine haben mitunter großes Reifepoten­zial.

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