TOP OF THE HOPS
Klassisches Pils, das beliebte Märzen oder doch lieber ein tropenfruchtiges IPA: Für die Falstaff Bier Trophy haben wir sie alle verkostet. In 16 Kategorien stellen wir die besten des Jahres vor – aus insgesamt 170 Einreichungen kürte die Fachjury 2021 die Sieger.
Die jährliche Verkostung der österreichischen Brauerzeugnisse und beliebtesten Importbiere ist auch ein Gradmesser für Trends. Die Jury, bestehend aus »Bierpapst« Conrad Seidl, Biersommelier-staatsmeister Michael Kolarik-leingartner und Beerkeeper® Roland Graf, hatte es heuer etwa mit einer hohen Anzahl an India Pale Ales (IPA) zu tun. Der Einsatz von Aromahopfen, auch in der Kategorie »Kreativbier« ein großes Thema, wird immer gekonnter, auch wenn da und dort zu viel Bittere im Abgang registriert wurde. Eine Klasse für sich, auch was die Einordnung jenseits der »Durstlöscherbiere« betrifft, waren wieder die fassgelagerten Biere, die für ein Zusammenspiel aus Würze-eigenen Noten und den Sekundäraromen der Lagerung sorgten. Es ist diese Kategorie, die auch Brücken zu Weinliebhabern schlägt, denen diese Kombinatorik auch aus der Barrique-reifung vertraut ist. Was nicht bedeutet, dass sich Bier vergleichen muss. Die Möglichkeiten liegen gesetzlich ungleich höher als beim Winzertum: Maiwipferl, Austernschalen, Beeren und andere Früchte sorgen im Verein mit Hopfen und Malz ebenso für eine Ausweitung der Aromen wie Rauchmalz und die bereits erwähnten »flavour hops«. Dennoch lässt sich zusammenfassend nach 170 Bieren festhalten, dass sich die Sieger fast zu gleichen Teilen auf große Klassiker – etwa im Bereich von Märzen, Pils und hellem Lager – und Mikrobrauereien aufteilen. Und dass sich im fast vergessenen Stil des »Wiener Lagers« heuer zehn Brauereien matchten, unterstreicht das Interesse an der neuen Vielfalt im Bierglas!