IM GENUSS BADEN

Die schönsten Reiseziele am See für den Gourmet quer durch Österreich und bis nach Italien

Diese Farbe! Egal, aus welcher Himmelsrichtung man sich dem Wörthersee nähert: Sofort nimmt er die Augen mit seinem satten Türkisblau gefangen. Dieses Karibikflair entsteht durch den Trübstoffgehalt im Wasser, sagen die Experten des Instituts für Seenforschung. Sie verweisen auf einen biophysikalischen Cocktail aus Algengehalt, Kalk aus den den See speisenden Alpenflüssen und dem Einstrahlungswinkel des Sonnenlichts: nüchtern-wissenschaftliche Erklärung für eine sagenhaft romantische Kulisse.

Dem Fest für den Sehsinn tut das keinen Abbruch. Und auch der Geschmackssinn muss an den Ufern von Kärntens mit knapp 20 Quadratkilometern größtem See nicht darben. Gastronomische Perlen reihen sich von Velden über Pörtschach bis nach Krumpendorf und über Maria Wörth weiter am Südufer aneinander. Man muss sie nur finden – und kann das beispielsweise per Boot tun. Neun Anlegestellen der Wörtherseeschifffahrt rund um den See machen es möglich. Besonders reizvoll gestaltet es sich an Bord der »Thalia«. 1909 erbaut, ist sie eines der letzten

Schraubendampfschiffe Europas. Den besten Überblick aus der Vogelperspektive bekommt man hingegen vom Pyramidenkogel. Auch dort wartet ein Superlativ:

Der sich dort in den Himmel schraubende Aussichtsturm ist mit seinen einhundert Metern der höchste aus Holz hergestellte Aussichtsturm der Welt.

Der Ausblick befeuert den Hunger nach mehr. Die Möglichkeiten, ihn zu stillen, sind zahlreich und reichen vom Faaker See über den Ossiacher und Weißensee bis zum Klopeiner und Millstätter See. Letzterer wirkt, eingerahmt von Berg- und Hügelrücken, die bisweilen bis ans Ufer reichen, trotz seiner Größe und mit beachtlichen 141 Metern Tiefe uriger, alpiner und schüchterner, aber um nichts weniger reizvoll als die südlicheren Seen. Auch hier lassen sich die Hauptorte per Schiff anfahren, auch hier kann man den See per Fahrrad umrunden. Und auch hier ist in puncto Gastronomie für hohes Versorgungsniveau gesorgt. <

SONNIGER SÜDEN, SMARAGDGRÜNES WASSER: WER NICHT BIS ANS MEER WILL, IST AN KÄRNTENS SEEN BESTENS AUFGEHOBEN.

Dass der Wörthersee – hier die idyllische Gemeinde Maria Wörth – zu seiner schimmernden »Südsee«-farbe gekommen ist, ist einer Laune der Natur zu verdanken – offenbar einer blendenden Laune.

Strand-feeling pur im Beachclub des »Falkensteiner Schlosshotels«.

Das schicke Casino Velden bringt zumindest Gourmets im Restaurant »Yacht« Glück.

Das »Südsee«, die neue Heimat von Ausnahmekoch Hubert Wallner.

Erst zum Ende des 19. Jahrhundertes entdeckte der Fremdenverkehr den Millstätter See, was sogar zu verwunderten Einträgen über »fremde Gäste, besonders aus Wien« in der örtlichen Pfarrchronik führte.

Bis heute haben sich Millstatt und Umgebung trotz aller Annehmlichkeiten einen Hauch der einstigen Ruhe und Abgeschiedenheit bewahrt.