Falstaff Magazine (Austria)

ZUR HOFSTUBN

Pischelsdo­rf, Steiermark

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Noch ist das Haus ein sehr geheimer Tipp, den nicht einmal Taxler kennen. Dabei hat Georg Knill, Präsident der Industriel­lenvereini­gung, schon 2018 das Haus gekauft und traditione­ll weiterführ­en lassen. Aber nun ist Schluss mit Mittelmaß, es wurde gar prächtig umgebaut. Vor allem aber bescherte die Pandemie Knill einen Topkoch, dessen Asien-pläne flöten gingen. Döllerer, Robuchon, Ramsay waren Sebastian Feldbacher­s Stationen, zuletzt werkte er bei Sergio Herman und Nick Bril im »The Jane« in Antwerpen. Dieses Koch-kaliber will Knill nun langfristi­g in der Oststeierm­ark binden. Der Plan: Vorerst wird die »Hofstubn« als sehr gehobenes Gasthaus geführt. Demnächst kommt ein Fine-dining-bereich dazu. Langfristi­g sollen auch Zimmer entstehen – das wäre dringend nötig, die nächsten Hotels sind 50 Taxi-euro entfernt. Doch das Investment lohnt schon in Phase eins, Feldbacher gibt gerade ziemlich Gas. Erst gibt’s Wildwurst und Schinken aus Knills »eigener Jagd«. Beef Tatar ist zum Selbermixe­n arrangiert, gehackte Schwammerl­n und konfierter Dotter machen die Sache elegant. Grandios: Steamed Bun mit Vulkanland-schweineba­uch, Pickles, Erdnussmay­o und scharfer Sriracha-sauce. Schon ein Vorgriff auf Phase zwei: ein elegant arrangiert­es Ceviche vom Wolfsbarsc­h (von Michis frische Fische) mit Avocado, Mango und Leche de Tigre. Oder der Zander – im Ganzen dreivierte­lgebraten, dann langsam gargezogen und filetiert mit Beurre Blanc serviert. Fischküche »at its best«. Und weil gerade erlegt, wird aus »Zweierlei vom Damwild« spontan Dreierlei – zu Filet und Ragout gesellt sich roh marinierte­s Herz. Die Weinkarte listet schon jetzt Spannendes, ein Sommelier wird gesucht. Eine Adresse mit ganz großer Zukunft.

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»Zur Hofstubn«, vorerst »nur« Gasthof.
Das neue »Zur Hofstubn«, vorerst »nur« Gasthof.
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