Falstaff Magazine (Austria)

KREMSTAL: HERBSTLICH­E PERFEKTION Gereifte Herkunftsw­eine aus Toprieden

Ab September kommen die gut herangerei­ften Herkunftsw­eine der Sorten Grüner Veltliner und Riesling aus den Top-rieden auf den Markt. Falstaff präsentier­t die Besten davon.

- TEXT PETER MOSER FOTO HERBERT LEHMANN

Hatte sich das Weinbaugeb­iet Kremstal im Frühling mit den jungen und leichtfüßi­gen Herkunftsw­einen mit Gebiets- und Ortsbezeic­hnung von der zugänglich­en und fruchtigen Seite präsentier­t, so stehen die komplexen und vielschich­tigen Riedweine klar für die Vertreter der Oberliga aus dieser vielseitig­en Weinregion. Die Winzer im Kremstal haben gegenüber manch anderer Weinregion den Vorteil, dass sie sich im Idealfall das beste Terroir für ihre Rebsorten aussuchen können. Denn hier wechseln sich auf relativ engem Raum drei recht unterschie­dliche Bodentypen ab, die den jeweiligen Weinen einen recht markanten Stempel aufdrücken:

• Da wären die Urgesteins­böden, die am linken Donauufer an die Rieden der Wachau anschließe­n und die sich auch im Tal des Kremsfluss­es wiederfind­en.

• Weiter Richtung Süden werden die Weinberge von teils mächtig aufgeschic­hteten Lössmassen geprägt.

• Und am rechten Donauufer sind es Konglomera­tböden, die den Weinen interessan­te Aspekte mitgeben. Traditione­ll wird der finessenre­iche, von lebendiger Säure geprägte Riesling mit den Urgesteins­verwitteru­ngsböden und Steinterra­ssenlagen in Verbindung gebracht, während der Grüne Veltliner auf Löss besonders exotische Fruchtarom­atik und feine Würze entwickelt.

Die Falstaff-verkostung der aktuellen Reserve- und Riedenwein­e des Kremstales mit Dac-herkunftsb­ezeichnung widmete sich diesmal all jenen Weinen, die in der zweiten Jahreshälf­te 2021 auf den Markt gekommen sind oder noch kommen werden. Eine wachsende Zahl von Winzern bringt ihre Spitzenwei­ne der Sorten Riesling und Grüner Veltliner erst mit 1. September auf den Markt. Und man kann gleich vorwegnehm­en: Das tut den Weißweinen nicht weniger gut als Rotweinen. Zugleich bietet der Weinherbst den Winzern die Möglichkei­t, ihre Kunden ein zweites Mal im Jahr in die Region einzuladen und ihnen ihre Spitzenwei­ne vorzustell­en.

Nun zum Ergebnis des jüngsten Kremstal DAC-CUPS: 45 Vertreter der Rebsorte Grüner Veltliner Kremstal DAC 2020, fast durchwegs mit Ried-bezeichnun­g, waren zur Vergleichs­probe ins Rennen gegangen. Gleich sechs davon erreichten die Spitzenbew­ertung von 95 Punkten oder mehr, und so musste der Sieger in einem Stechen ermittelt werden. Über den Cup-sieg darf sich Franz Türk aus Stratzing freuen, der mit seinem Grünen Veltliner Kremstal DAC Reserve Ried Kremser Frechau 1ÖTW

2020 den ersten Rang erzielen konnte.

Platz zwei holte sein Winzerkoll­ege Josef Schmid, ebenfalls aus Stratzing, auch er mit seinem Grünen Veltliner Kremstal DAC Reserve Ried Kremser Frechau 1ÖTW 2020. Der dritte Rang ging an die Familie Proidl aus Senftenber­g mit dem Grünen Veltliner Kremstal DAC Reserve Ried Ehrenfels 1ÖTW 2020.

In Sachen Riesling war Martin Nigl aus Senftenber­g mit Ried Hochäcker Privat 1ÖTW der Sieg nicht streitig zu machen, auf Rang zwei setzte sich das Weingut der Stadt Krems mit Riesling Kremstal DAC Reserve Steiner Hund knapp vor Proidls Ried Pfeningber­g 1ÖTW jeweils mit stolzen 96 Punkten. <

DER JAHRGANG 2020 BRACHTE IM KREMSTAL STOFFIGE WEINE MIT GUTER SÄURE UND MODERATERE­M ALKOHOLWER­T HERVOR.

 ??  ?? Zwei noch junge, aber nahezu perfekte Vertreter ihrer Rebsorte: Riesling Privat von Nigl und Grüner Veltliner Frechau von Türk.
Zwei noch junge, aber nahezu perfekte Vertreter ihrer Rebsorte: Riesling Privat von Nigl und Grüner Veltliner Frechau von Türk.
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 ??  ?? Die Sieger des Kremstal DAC Reserve Cups 2021 heißen Franz Türk (Bild links) aus Stratzing für seinen Grünen Veltliner Ried Frechau und Martin Nigl junior aus Senftenber­g für den Riesling Hochäcker Privat.
Die Sieger des Kremstal DAC Reserve Cups 2021 heißen Franz Türk (Bild links) aus Stratzing für seinen Grünen Veltliner Ried Frechau und Martin Nigl junior aus Senftenber­g für den Riesling Hochäcker Privat.

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