KREMSTAL: HERBSTLICHE PERFEKTION Gereifte Herkunftsweine aus Toprieden
Ab September kommen die gut herangereiften Herkunftsweine der Sorten Grüner Veltliner und Riesling aus den Top-rieden auf den Markt. Falstaff präsentiert die Besten davon.
Hatte sich das Weinbaugebiet Kremstal im Frühling mit den jungen und leichtfüßigen Herkunftsweinen mit Gebiets- und Ortsbezeichnung von der zugänglichen und fruchtigen Seite präsentiert, so stehen die komplexen und vielschichtigen Riedweine klar für die Vertreter der Oberliga aus dieser vielseitigen Weinregion. Die Winzer im Kremstal haben gegenüber manch anderer Weinregion den Vorteil, dass sie sich im Idealfall das beste Terroir für ihre Rebsorten aussuchen können. Denn hier wechseln sich auf relativ engem Raum drei recht unterschiedliche Bodentypen ab, die den jeweiligen Weinen einen recht markanten Stempel aufdrücken:
• Da wären die Urgesteinsböden, die am linken Donauufer an die Rieden der Wachau anschließen und die sich auch im Tal des Kremsflusses wiederfinden.
• Weiter Richtung Süden werden die Weinberge von teils mächtig aufgeschichteten Lössmassen geprägt.
• Und am rechten Donauufer sind es Konglomeratböden, die den Weinen interessante Aspekte mitgeben. Traditionell wird der finessenreiche, von lebendiger Säure geprägte Riesling mit den Urgesteinsverwitterungsböden und Steinterrassenlagen in Verbindung gebracht, während der Grüne Veltliner auf Löss besonders exotische Fruchtaromatik und feine Würze entwickelt.
Die Falstaff-verkostung der aktuellen Reserve- und Riedenweine des Kremstales mit Dac-herkunftsbezeichnung widmete sich diesmal all jenen Weinen, die in der zweiten Jahreshälfte 2021 auf den Markt gekommen sind oder noch kommen werden. Eine wachsende Zahl von Winzern bringt ihre Spitzenweine der Sorten Riesling und Grüner Veltliner erst mit 1. September auf den Markt. Und man kann gleich vorwegnehmen: Das tut den Weißweinen nicht weniger gut als Rotweinen. Zugleich bietet der Weinherbst den Winzern die Möglichkeit, ihre Kunden ein zweites Mal im Jahr in die Region einzuladen und ihnen ihre Spitzenweine vorzustellen.
Nun zum Ergebnis des jüngsten Kremstal DAC-CUPS: 45 Vertreter der Rebsorte Grüner Veltliner Kremstal DAC 2020, fast durchwegs mit Ried-bezeichnung, waren zur Vergleichsprobe ins Rennen gegangen. Gleich sechs davon erreichten die Spitzenbewertung von 95 Punkten oder mehr, und so musste der Sieger in einem Stechen ermittelt werden. Über den Cup-sieg darf sich Franz Türk aus Stratzing freuen, der mit seinem Grünen Veltliner Kremstal DAC Reserve Ried Kremser Frechau 1ÖTW
2020 den ersten Rang erzielen konnte.
Platz zwei holte sein Winzerkollege Josef Schmid, ebenfalls aus Stratzing, auch er mit seinem Grünen Veltliner Kremstal DAC Reserve Ried Kremser Frechau 1ÖTW 2020. Der dritte Rang ging an die Familie Proidl aus Senftenberg mit dem Grünen Veltliner Kremstal DAC Reserve Ried Ehrenfels 1ÖTW 2020.
In Sachen Riesling war Martin Nigl aus Senftenberg mit Ried Hochäcker Privat 1ÖTW der Sieg nicht streitig zu machen, auf Rang zwei setzte sich das Weingut der Stadt Krems mit Riesling Kremstal DAC Reserve Steiner Hund knapp vor Proidls Ried Pfeningberg 1ÖTW jeweils mit stolzen 96 Punkten. <
DER JAHRGANG 2020 BRACHTE IM KREMSTAL STOFFIGE WEINE MIT GUTER SÄURE UND MODERATEREM ALKOHOLWERT HERVOR.