GEREIFTE ELEGANZ
Die beiden Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling finden im Dac-gebiet Kremstal auf unterschiedlichen Böden optimale Bedingungen vor. Von den Riedenweinen aus dem Jahrgang 2020 zeigte sich bei der aktuellen Cup-verkostung bereits eine stattliche Zahl in Bestform.
Dass eine ausgedehntere Reife und Flaschenruhe den Weinen nur gut tut, bevor sie an die Kundschaft ausgeliefert werden, ist keine neue Erkenntnis. Und dass dies auch für Weißweine zutrifft und nicht nur Rotweine von mehr Lagerung profitieren, ist auch längst kein Geheimnis mehr. Umso schöner, dass auch die Kremstaler Winzer ihren Verkaufsstart immer öfter auf den 1. September des auf die Ernte folgenden Jahres verlegen, um so ihre Weine, meist aus Einzellagen, noch besser in Szene setzen zu können. Als Vorbild fungieren hier die Mitglieder des Vereins Österreichische Traditionsweingüter, die eine derartige Vorgangsweise für mit dem Kürzel 1ÖTW ausgewiesene »Erste Lage«weine als obligat eingeführt haben. In jüngerer Zeit sind viele Betriebe diesem Vorbild gefolgt, und so hat der Weinherbst nach dem Weinfrühling, wo die leichten, frischen Sortenvertreter auf den Markt kommen, eine große Bedeutung im Kalender bekommen. Und gerade im Jahrgang 2020 spielen die Ried-weine der Kremstal
DAC eine besonders erfreuliche Rolle, denn sie präsentieren sich von ihrer allerbesten Seite. Egal, ob Riesling oder Grüner Veltliner: Für das aktuelle Herbst-tasting waren, unabhängig von der Kategorie Reserve, jene Weine im Fokus des Bewerbes, die in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt gekommen sind oder noch kommen werden. Der Sieg beim Riesling ging an den herausragenden Riesling Ried Hockäcker Privat von »Wein.gut Nigl«, den besten Grünen Veltliner stellte Franz Türk mit Ried Frechau, beide 2020 und 1ÖTW.