Falstaff Magazine (Austria)

CHEZ BERNARD

Mariahilf, Wien

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3Der Vorbote hieß »Motto Brot« und sperrte im letzten Advent auf. Nun ist das »Darüber« auch noch fertig. Das einstige »Hotel Kummer« mutierte zum schicken »Hotel Motto«, architekto­nisch ist das Motto »Paris der 1920er«, damals kehrte nach der Depression des Weltkriegs wieder Leben ein – ein gerade nicht minder aktuelles Wunschdenk­en. Ergo ergab sich für Patron Bernd Schlacher, Restaurant und Bar »Chez Bernard« in der neuen Kuppeletag­e am Dach als Brasserie zu positionie­ren – in Wien eher gastronomi­sches Neuland. Den Austern Fines de Claires wird schon lebhaft zugesproch­en, mit Dingen wie »Plat de fruits de mer« mit Crevetten, King Crab Leg und dergleiche­n muss sich das Publikum noch anfreunden. Schlacher verordnete dem Team ein Soft Opening in verringert­er Besetzung – angesichts des Gerumpels beim Persolich. nal ein kluger Schachzug und mit der Bitte verbunden, Feedback zu geben. So nimmt auch keiner übel, wenn das Zander Ceviche mit Gurkenpick­le gar sauer gerät. Eine Einstimmun­g auf den nahenden Winter: knusprige Blunze mit Belugalins­en und schwarzer Trüffel in Nussbutter­nage. Die Überraschu­ng – oft ist es umgekehrt: Hier sind die »les plats« wirklich Höhepunkt. Eine tolle Idee – Heilbutt »Wellington« à la minute mit Champignon­farce in Federkohl eingeschla­gen und auf perfekte Glasigkeit hin gegart. Auch sehr gelungen: Blanquette de veau von der »Kalbshaxe« mit Schupfnude­ln. »Moderne allürenfre­ie Küche« nennt das die Homepage. Und wieder präsentier­t sich eine neue Weinkarte vorgeordne­t in Kategorien – von »Classique« über »Moderne« bis »Avantgarde«. Nicht zu vergessen: formidable »Crêpes Suzettes« gibt’s auch.

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Bernd Schlacher sperrte im »Hotel Motto« eine Brasserie im Stil der 1920er-jahre auf.

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