GIUSEPPE VERDI
1813 – 1901
Niemals werde er seine Lebensgeschichte niederschreiben, schwor Giuseppe Verdi – und tat es letztlich doch. Der Verleger Giulio Ricordi brachte den damals 66-Jährigen dazu, seine »autobiografischen Lebensskizzen« zu diktieren. Und Verdi hielt sich auch dabei an sein Motto: »Wenn man die Wirklichkeit nachbildet, kann etwas recht Gutes dabei herauskommen. Die Wirklichkeit zu erfinden, ist jedoch weit besser.« Nicht alles, was in diesen Skizzen zu lesen ist, hat sich auch wirklich zugetragen. Hier die wichtigsten Fakten: Am 9. Oktober 1813 wurde Verdi in Roncole in der Nähe von Busseto in Oberitalien geboren. Seine Eltern betrieben dort eine Gastwirtschaft. Der wohlhabende Kaufmann Antonio Barezzi wurde Verdis musikalischer Förderer – und auch sein Schwiegervater. Doch die Ehe mit Margherita Barezzi dauerte nur vier Jahre, denn sie starb mit erst 26 Jahren, nachdem zuvor bereits die beiden gemeinsamen Kinder gestorben waren. Das stürzte Verdi privat wie beruflich in eine Krise und er wollte das Komponieren schon aufgeben. Nachdem jedoch sein »Nabucco« 1842 zum Sensationserfolg geworden war, begannen seine »Galeerenjahre«, und er komponierte eine Oper nach der anderen. Verdi, dem der Trubel um seine Person auf die Nerven ging, zog sich mit seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau, der Opernsängerin Giuseppina Strepponi, schließlich auf sein Landgut Sant’agata zurück. Fortan war er Landwirt, blieb aber auch als Komponist höchst produktiv. Den Höhepunkt seiner Schaffensphase bildeten die Jahre 1851 bis 1853, in denen Verdi mit »Rigoletto«, »Il Trovatore« und »La Traviata« drei Werke schuf, die bis heute zum fixen Repertoire jedes Opernhauses gehören. Nach der Uraufführung von »Aida« 1871 wollte er keine Opern mehr komponieren. Doch nach 16 Jahren Pause folgten noch seine großartigen Alterswerke »Otello« und »Falstaff«. Am 27. Januar 1901 starb der Komponist im Alter von 87 Jahren in Mailand.