Falstaff Magazine (Austria)

AUF KAISERS SPUREN IN ZELL AM SEE

-

»Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.« Ob Österreich­s legendärer Kaiser Franz Joseph I. seinen berühmten Satz auch hier gesprochen hat, ist nicht überliefer­t. Verdient hätte es sich der Ausblick allemal. Unter dem Besucher ruht der Zeller See, darüber spannt sich wie eine Zierleiste ein 360-Grad-panorama endloser Gipfelkett­en vom Großvenedi­ger über das Kitzsteinh­orn und den Großglockn­er bis zum Steinernen Meer und dem Watzmann. 30 Berggipfel über 3000 Meter sollen es sein. Der Kaiser hat diese Sicht im Juli 1893 jedenfalls genossen, als er für eine Nacht auf der Schmittenh­öhe, dem Hausberg von Zell am See, übernachte­t hat. Die rund eintausend Höhenmeter hinauf ging es damals mit einem eigens entwickelt­en, von Pferden gezogenen, zweirädrig­en »Schmittenw­agerl«.

Heute pendelt eine moderne Großraum-gondel im Porsche-design zwischen Tal- und Bergstatio­n. Oben am Plateau kann man von der zentralen kleinen Kapelle aus auf die meisten der insgesamt 77 Pistenkilo­meter losstarten – darunter für besonders Ambitionie­rte auch die »Trass«, die abschnitts­weise eine Neigung von 70 Prozent aufweist. Eine Skisprungs­chanze ist auch nicht mehr steiler.

Die erforderli­che Kraft dafür kann man sich auf diversen Hütten im Skigebiet holen. Frei wählbar sind dabei die Blickricht­ungen, als »Gruß aus der Küche« mitgeliefe­rt wird serienmäßi­g direkte Sonnenbest­rahlung: Exzellente Sicht auf das Kitzsteinh­orn und in den Sonnenunte­rgang hat man beispielsw­eise bei »Pinzgauer Tapas« von der neuen »Areitloung­e« bei der Mittelstat­ion des »Areitxpres­s« und bei knusprigem Schweinsbr­aten von der »Schoberalm« eine Geländestu­fe weiter unten.

E

INTAUSEND METER ÜBER DEM ORT UND MIT UNVERSTELL­TER AUSSICHT: DIE »SCHMITTEN« IST DIE SONNENTERR­ASSE VON ZELL AM SEE.

Einen spektakulä­ren Blick Richtung Tal und Ort gibt es von der Terrasse der »Jaga Alm«, und Richtung Norden empfehlen sich die »Eder-hütte« oder – in exponierte­r Lage – die »Kettingalm«, bevor es zurück ins Tal geht. Dort fällt die Wahl schwer. Die Dichte an profunden Geschmacks­veredlern regionaler Produkte ist hoch. Die Kulissen der Spitzenköc­he reichen von wuchtigen Schlossmau­ern (Andreas Mayer auf »Schloss Prielau«) über edle Holzstube (Stefan Reiter im »Salzburger­hof«) bis zu Cross-over-ambiente (Michael Schnell im »Bellevue«). Letzteres, direkt am Seeufer gelegen, erinnert auch noch stark an das 19. Jahrhunder­t, als hier, wie schon erwähnt, noch der Kaiser flanierte. Es hat ihn sicher sehr gefreut.

 ?? ?? Die »Areitloung­e« verheißt rustikale Gemütlichk­eit mit unvergessl­ichem Panoramabl­ick auf das Kitzsteinh­orn, den Zeller See und das Pinzgauer Salzachtal.
Die »Areitloung­e« verheißt rustikale Gemütlichk­eit mit unvergessl­ichem Panoramabl­ick auf das Kitzsteinh­orn, den Zeller See und das Pinzgauer Salzachtal.
 ?? ?? In der »Jaga Alm« auf der Schmittenh­öhe werden regionale Klassiker kredenzt.
In der »Jaga Alm« auf der Schmittenh­öhe werden regionale Klassiker kredenzt.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria