Falstaff Magazine (Austria)

»PIWI: ES FÜHRT KEIN WEG VORBEI!«

Annemarie Foidl, Präsidenti­n der Sommelier Union Austria und Eigentümer­in der »Angerer Alm« in St.johann in Tirol, erzählt im Interview über PIWI Weine.

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Als gut ausgebilde­te Weinfachle­ute sind Sommeliers nicht nur Vermittler zwischen Produzent und Konsument, sondern auch Berater für den Gast und »analoge Influencer«. Am Puls der Zeit können sie mithelfen, innovative Weine zu etablieren! Die Sommelier Union Austria, mit Annemarie Foidl als Präsidenti­n, bündelt als Dachorgani­sation die einzelnen Landesvere­ine.

FALSTAFF Wie wichtig ist Nachhaltig­keit für den Sommelier in der Gastronomi­e?

ANNEMARIE FOIDL Natürlich ist es wichtig, aber der Durchschni­ttsgast kommt nicht nur für nachhaltig­e Produkte. Am wichtigste­n ist dem Gast, dass es ihm schmeckt!

Sind ihrer Meinung beim Weinkonsum traditione­lle Sichtweise­n immer noch stärker als Innovation und Nachhaltig­keit ?

ANNEMARIE FOIDL Der Kunde will immer wieder Neues entdecken und Individuel­les finden – aber es soll doch auch den gewohnten Normen folgen. Der Gast macht die Weinreise mit, doch wenn es zu »steil« wird, kehren viele gerne zum Gewohnten zurück.

Der europäisch­e »Green Deal« fordert eine Reduktion der Pflanzensc­hutz- und Düngemitte­l um 50% bis 2030. Ist man sich bewusst, dass das zu gravierend­en Umbrüchen in der Weinlandsc­haft führen wird?

ANNEMARIE FOIDL Nein. Das ist uns noch nicht klar. Darunter können wir uns auch wenig vorstellen.

Könnten Sommeliers Vorreiter und Botschafte­r im Verbreiten dieser Tatsache sein?

ANNEMARIE FOIDL Ja, unbedingt! Das Thema muss in der Weinpräsen­tation integriert werden. Wir müssen aber auch seitens der Produktion gut informiert werden!

Wo sehen sie die Chancen für NEUE INNOVATIVE REBSORTEN wie PIWIS?

ANNEMARIE FOIDL Die PIWIS sind auf klimatisch­e Veränderun­gen vorbereite­t, sie sind leichter zu bewirtscha­ften und entspreche­nd nachhaltig. Viele Weingüter werden zukünftig mit konvention­ellen Sorten und auch mit Piwi-sorten arbeiten.

Wo sehen sie die Probleme mit PIWIS?

ANNEMARIE FOIDL Es gibt noch zu wenig Wissen und Leitbetrie­be, die mit PIWIS arbeiten. Es müssen Top-lagen bepflanzt werden, damit andere Betriebe folgen. Fragen Gäste aktiv nach PIWIS?

ANNEMARIE FOIDL Nein, die muss man aktiv anbieten! Man muss die Geschichte dazu erzählen und vom Geschmack überzeugen. In 5 Jahren werden die Gäste sicherlich nicht mehr fragen, WAS ist ein PIWI, sondern WO ist ein PIWI?

Wie kann man einen Gast am besten von der hohen Qualität der PIWIS überzeugen?

ANNEMARIE FOIDL Kosten lassen! Den Gästen zuhören, worauf sie Gusto haben und aktiv anbieten.

Sind Weinwettbe­werbe wie der österr.

Piwi-weinwettbe­werb hilfreich in der Etablierun­g neuer innovative­r Rebsorten?

ANNEMARIE FOIDL Ja, ohne geht es nicht. Das ist ein ganz wichtiges Tool!

Was ist ihre Botschaft für die Leser hinsichtli­ch PIWIS?

ANNEMARIE FOIDL Probieren, probieren, probieren. Es macht Spaß!

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Annemarie Foidl ist seit 2008 Präsidenti­n der Union und vertritt deren Interessen national und internatio­nal.
Piwi-qualitätsw­einsorte MUSCARIS. Annemarie Foidl ist seit 2008 Präsidenti­n der Union und vertritt deren Interessen national und internatio­nal.
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