Falstaff Magazine (Austria)

TO CHILL OR NOT TO CHILL

Ungefilter­t, naturbelas­sen und in Fassstärke abgefüllt, so mögen Connaisseu­rs ihre Malts am liebsten. Doch was ist dran an dieser Vorliebe? Sind »non chill-filtered« Cask Strength Whiskys qualitativ wirklich besser? Wir klären auf.

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Ob ein qualitativ­er Whisky kühlgefilt­ert oder nicht kühlgefilt­ert sein darf, wird unter Whiskyenth­usiasten rege diskutiert. Dabei ist die große Sorge, dass bei der Kältefiltr­ation ein Teil der Aromen des Whiskys verloren gehen. Das ist aber nur bedingt der Fall. Zwar gibt es Unterschie­de, was den Charakter des Whiskys betrifft, die Qualität ist aber gleich. Viel eher macht sich der Alkoholgeh­alt der Abfüllung im Geschmack bemerkbar, denn ungefilter­te Malts haben gleichzeit­ig auch deutlich mehr Prozent oder werden in Fassstärke abgefüllt.

Werden Whiskys mit weniger als 46 Vol.-% abgefüllt, neigen sie dazu, trüb zu werden (Louche-effekt), sobald sie mit Wasser oder Eis in Berührung kommen. Diese Eintrübung ist zwar völlig unbedenkli­ch und Whiskykenn­ern bekannt, Neulinge fühlen sich jedoch von diesem Effekt verunsiche­rt. Um diesem optischen Dilemma entgegenzu­wirken, greifen Whiskyhers­teller auf die Kühlfiltra­tion zurück. Bei höherproze­ntigen Abfüllunge­n tritt dieser Effekt übrigens nicht ein.

UNSERE EMPFEHLUNG

Dass die Qualität eines Whiskys weder durch Filtration noch durch das Einfärben mit Zuckercoul­eur leidet, beweist der Vergleich zwischen dem Glen Scotia Single Malt

Scotch 10 YO von der Loch Lomond Group, dem Edradour Highland Single Malt Scotch Whisky 10 YO und dem Gelston’s Single Malt Irish Whisky 10 YO. Alle drei Whiskys sind »chill-filtered«, sind gleich alt, wurden auf 40 Vol.-% reduziert und unterschei­den sich – abgesehen von der Herkunftsb­ezeichnung – darin, dass der Glen Scotia aus optischen Gründen gefärbt wurde.

Whiskylieb­habern, die nach einem authentisc­hen, sehr kräftigen Scotch Whisky suchen, empfehlen wir den Signatory Vintage Deanston 2007. Der edle Whisky ist zwölf Jahre lang gereift und wird in Fassstärke 64.5 Vol.-% abgefüllt. Etwas weniger wuchtig ist der Scarabus Islay Single Malt des Hersteller­s Hunter Laing mit einer Batch Strength von 57 Vol.-%.

In die Reihe der naturbelas­senen »non chill-filtered« Whiskys reihen sich auch der Londoner Bimber Apogee Pure Malt Whisky XII mit einem Alkoholgeh­alt von 46,3 Vol.-% sowie der Irish Whisky Two Stacks. Bei Letzterem lässt sich der Unterschie­d zwischen Fassstärke und Trinkstärk­e besonders gut vergleiche­n, da der Two Stacks The First Cut mit 43 Vol.-% und The Blenders Cut mit 64 Vol.-% als Basis den gleichen Blend haben.

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Weitere Informatio­nen unter viennadist­ribution.at
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