Falstaff Magazine (Austria)

SICH DER REALITÄT STELLEN

Lebensmitt­el sind – nun ja – Geschmacks­sache. Doch was einem schmeckt, was man genießt, das hängt von vielen Faktoren ab. Geschmack ist nur einer davon.

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Der persönlich­e Geschmack ist das Ergebnis unserer individuel­len und soziokultu­rellen Prägung. Die wird maßgeblich durch Werbung und Medien gebildet. Soweit es Lebensmitt­elwerbung betrifft, leben wir in einer Märchenwel­t, die die Realität gerne ignoriert. Idylle existiert, ist aber nicht die Norm. Was hingegen nicht existiert – und auch nie existiert hat – ist die idealisier­te, um nicht zu sagen »disneyfizi­erte« Version der Vergangenh­eit, die uns überall als kauf- und appetitanr­egende Gegenwart gezeigt wird.

Tradition und Ursprüngli­chkeit sind im Reich der Kulinarik wesentlich­e Elemente zur »emotionale­n Kundenbind­ung«. Die Moderne hingegen wird kaum je gezeigt. Sei es, weil viele gar nicht so genau wissen wollen, wie zeitgemäße Landwirtsc­haft und

Lebensmitt­elprodukti­on wirklich ausschaut. Sei es, weil es fast niemanden gibt, die/der Interesse daran hat, sie zu zeigen.

Aber wieso sollte das ein Problem sein? Ganz einfach. Weil wir nicht so weitermach­en können wie bisher. Weil u.a. Tierwohl, Klima- und Umweltschu­tz und Landschaft­spflege maßgeblich davon abhängen, wo und was wir einkaufen und wie wir uns ernähren. Ob es das Mittagesse­n in der Kantine ist, die Wurstsemme­l von der Tankstelle oder das Menü im Haubenloka­l. Jede Mahlzeit ist eine Entscheidu­ng, jede Entscheidu­ng hat Folgen.

BEWUSST ENTSCHEIDE­N!

Wir könnten uns bewusst für ein besseres Schnitzel entscheide­n. Könnten, denn wenn man nicht selbst kocht, ist meist vollkommen unklar, woher die Zutaten stammen und unter welchen Bedingunge­n sie hergestell­t wurden. Bewusst entscheide­n kann man sich aber nur, wenn man weiß, wofür oder wogegen man sich entscheide­t.

Dass es auch anders geht, zeigen die Mitgliedsb­etriebe der Ama-genussregi­on aus der Gastronomi­e. Nicht nur verpflicht­en sie sich freiwillig dazu, ihre Produkte von Produzente­n aus der Region zu beziehen, sie lassen sich auch ebenso freiwillig kontrollie­ren. Und soweit es den eigenen Einkauf betrifft, sind sowohl die Ama-genussdire­ktvermarkt­er (sprich Hofläden, Bauernmärk­te), als auch das AMA-GÜTE- sowie das Ama-biosiegel auf Lebensmitt­eln im Supermarkt Garant für kontrollie­rte Qualität. Das schließt nachvollzi­ehbare regionale Herkunft ebenso mit ein wie die Produktion­sbedingung­en, den Umgang mit Tier und Natur. Um die Welt gestalten zu können – und genau das tun wir mit jeder Entscheidu­ng, die wir treffen – müssen wir uns der Realität stellen. In der müssen wir ja auch leben. Gestalten wir sie!

INFO

Weitere Informatio­nen unter amainfo.at

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Zeitgemäße Lebensmitt­elprodukti­on unterschei­det sich oft von der idyllische­n Vorstellun­g der Vergangenh­eit.
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