Bevor die Abreise naht, fahren wir ins Europaviertel, machen einen Rundgang durchs Museum für Moderne Kunst und probieren uns durch ein vegetarisches Sterne-menü.
Am Abreisetag verlassen wir die Altstadt und fahren mit der Tram vom belebten Ausgangspunkt Hamilius über die Rote Brücke ins Viertel Kirchberg. Bis in die 60er-jahre waren hier nur Felder, dann entstand ein komplett neuer Stadtteil, der insbesondere für Geschäftsleute relevant ist. Etliche Institutionen der Europäischen Union haben hier ihren Sitz, darunter der Europäische Gerichtshof, der Europäische Rechnungshof und der Übersetzungsdienst der EU. Am Wochenende wirkt das Europaviertel wie ausgestorben, weshalb hier manchmal Festivals und Konzerte stattfinden, deren Lautstärke niemanden stört.
Wir schlendern vorbei an der sehenswerten Philharmonie zum Großherzoglichen Museum für moderne Kunst, abgekürzt »Mudam«, im Volksmund aber auch »Peimusée« genannt. Der Entwurf des Architekten leoh Ming Pei sorgte anfangs für Kontroversen, weil er eines von Luxemburgs Wahrzeichen, das Fort Thüngen, in den
Bau einband. Heute gilt die Architektur als gelungen, Kollektionen von Marina Abramovic, Wolfgang Tillmans und Bruce Nauman machen die Anlage zu einem hochkarätigen Ort für Kunstliebhaber.
SOUVENIRS NICHT VERGESSEN
Je nach (Zeit-)budget bleiben nun zwei Optionen: Wer es einrichten kann, sollte ein Mittagessen im sterneprämierten Veggierestaurant »La Distillerie« erwägen, das unter dem belgischen Koch René Mathieu mehrfach als bestes Gemüse-restaurant der Welt ausgezeichnet wurde. Mathieu verzichtet komplett auf tierische Bestandteile und überzeugt mit seinen komplexen Kreationen selbst beinharte Fleischesser. Mit dem Auto fährt man etwa 20 Minuten bis zum Hotel »Chateau de Bourglinster« im gleichnamigen Ort. Falls nicht mehr viel Zeit bleibt, sollte man in Kirchberg bleiben und einen vielseitigen Tapas-lunch genießen. Das Restaurant »El Barrio« serviert authentische spanische Küche, von »croquetas« gefüllt mit iberischem Pata-negra-schinken bis hin zu Tintenfisch mit Knoblauch vom Grill. Upgrades wie ein Tomahawk-steak vom Wagyu-rind sind ebenfalls möglich.
Die Abreise naht, und wer jetzt noch kein Souvenir im Gepäck hat, sollte noch einen Abstecher in die Konditorei »Namur« machen, die sich einen ewigen Wettstreit mit dem »Oberweis« liefert. Kaffee ist ebenfalls ein beliebtes Mitbringsel; die »Golden Bean Company« in der Altstadt bietet eine Vielzahl von Röstmischungen an. >