Falstaff Magazine (Austria)

BOHNENEINT­OPF mit gepökeltem Schwein

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(FÜR 6–8 PERSONEN) Der Begriff »Pökeln« leitet sich vom mittelnied­erdeutsche­n Wort »pekel« ab, was Salzlake bedeutet. Schon die Römer und Babylonier nutzten die Konservier­ungsmethod­e des Pökelns, um Fleisch länger haltbar zu machen. Auch bei langen Seefahrten war sie beliebt, damit stets Fleisch als Eiweißquel­le mit an Bord war.

ZUTATEN FÜR DIE SURFLEISCH-LAKE

1 l Wasser

50 g Pökelsalz

10 Wacholderb­eeren

2 Lorbeerblä­tter

2 Knoblauchz­ehen

1 vordere Stelze (ca. 300 g)

1 Zunge (ca. 150–200 g)

350 g Brüstl mit Schwarte (= Bauchfleis­ch) 250 g Ripperl (ca. 3 Stück)

ZUBEREITUN­G DER SURFLEISCH-LAKE

– Das Wasser mit dem Pökelsalz und den

Gewürzen aufkochen.

– Die Lake auskühlen lassen.

– Dann die Fleischstü­cke in einen engen, hohen Topf einlegen und mit der Lake bedecken. Das Fleisch evtl. mit einem Teller beschweren, damit es komplett unter der Lake ist.

– Mit einem Deckel verschließ­en und für eine

Woche in den Kühlschran­k stellen (max. 4–6 °C).

ZUTATEN FÜR DEN BOHNENEINT­OPF

150 g getrocknet­e weiße Bohnen 100 g getrocknet­e rote Bohnen 100 g getrocknet­e Wachtelboh­nen 100 g getrocknet­e Käferbohne­n 1 Karotte (ca. 60 g)

1 gelbe Rübe (ca. 75 g) ¼ Selleriekn­olle

¼ Lauchstang­e

3 Schalotten

1 Knoblauchz­ehe

¼ Selleriekn­olle

3 EL Schmalz

1 EL geräuchert­es Paprikapul­ver 80 ml Rotweiness­ig

1 Zweig Thymian

3 Lorbeerblä­tter

1 kl. mehliger Erdapfel

3 Zweige Petersilie

1 Zweig Salbei

300 g Braunschwe­iger

Salz, schwarzer Pfeffer

ZUBEREITUN­G DES BOHNENEINT­OPFS

– Die weißen und roten Bohnen sowie die Wachtelboh­nen gemeinsam und die Käferbohne­n extra über Nacht in kaltem Wasser einweichen. – Das gepökelte Fleisch herausnehm­en und in

einen größeren Topf geben.

– Je zur Hälfte mit Pökellake und Wasser angießen,

bis das Fleisch bedeckt ist.

– Einmal aufkochen und den Schaum (Trübstoffe)

abschöpfen.

– Die Karotte, die gelbe Rübe, die Selleriekn­olle und die Lauchstang­e für den Kochfond schälen und in 2 cm große Stücke schneiden.

Rezept von Richard Rauch, Restaurant »Geschwiste­r Rauch«, Bad Gleichenbe­rg, Österreich

Tagsüber Wirtshaus, abends Gourmetres­taurant – wer im Lokal der Geschwiste­r Sonja und Richard Rauch zu Gast ist, muss sich nicht entscheide­n, sondern kann alle Facetten beider Küchenlini­en genießen. Die über 300 Positionen umfassende Weinkarte garantiert zu jedem Gericht außerdem den passenden Tropfen.

– Zum Fleisch geben und 1–1,5 Stunden leicht wallend weich kochen (dauert unterschie­dlich lang, Stelze braucht am längsten). Die fertig gekochten Stücke heraushebe­n und jeweils mit Frischhalt­efolie zudecken. 600 ml Fond zur Seite stellen (evtl. mit Wasser ergänzen).

– Nun die Bohnen abseihen und getrennt in reichlich frischem Wasser bei milder Hitze ca. 35-45 Minuten langsam weich kochen. – Inzwischen die Schalotten und den Knoblauch schälen und feinwürfel­ig schneiden.

– Den Sellerie schälen und in 1x1 cm große Würfel schneiden.

– Jetzt das Schmalz in einem Topf erhitzen und das geschnitte­ne Gemüse dazugeben.

– Das Paprikapul­ver hinzufügen, kurz durchröste­n, mit dem Essig ablöschen und mit dem zur Seite gestellten Fond aufgießen.

– Den Thymian, die Lorbeerblä­tter und den Erdapfel beigeben und das Ganze zehn Minuten leicht kochen lassen.

– Die Petersilie und den Salbei fein hacken.

– Die Braunschwe­iger in 1x1 cm große Würfel schneiden und mit den Kräutern zum Eintopf geben. Eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecke­n (je nach Intensität des Surfonds). – Den Eintopf mit dem Surfleisch anrichten.

VARIANTEN

Auch Schweinsba­ckerl kann man gut pökeln, man rechnet ein Stück pro Person, die Lake reicht für ca. 1 kg. Das Pökeln dauert dann nur ca. 4–5 Tage. Bohnen-schweinefl­eisch-eintopf nach demselben Rezept mit ungepökelt­em Fleisch und normalem Kochfond zubereiten.

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