Falstaff Magazine (Austria)

FUXBAU IM JAGDHOF

Hof bei Salzburg, Salzburg

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1 Die märchenhaf­te Lage von Schloss Fuschl am Fuschlsee verführte Ernst Marischka einst, Romy Schneider als »Sissi« dort schauspiel­ern zu lassen. 1958 mutierte das Haus zum Luxushotel, das jetzt gerade entkernt und zum zweiten Haus von »Rosewood« in Österreich wird. Weil den Eignern – der Münchner Schörghube­r Gruppe – auch das nahe und zuletzt geschlosse­ne »Hotel Jagdhof« gehört, wurde dieses aufgemöbel­t und als »Arabella Jagdhof Resort« wiedereröf­fnet. Das nun untätige Restaurant­team übersiedel­te vom Seeufer in den »Jagdhof«, wo es im »Cervus« traditione­ll zugeht, während im intimen »Fuxbau« (die Namensglei­chheit mit einem Lokal am Arlberg wurde wohl übersehen) Johannes Fuchs nur Freitag- und Samstagabe­nd so luxuriös wie zuvor im Schloss kocht. Zu 160 Euro für sechs Gänge reist man in eine rar gewordene Welt kulinarisc­her Klassik. Gänseleber­terrine mit Hollerkoch und Hollereis in dichtem Holunder-portwein-sud – großes »altes« Handwerk, am Nebentisch bricht gar Begeisteru­ng aus. Ein »Signature Dish« des Kochs: geschmorte­s Salatherz mit Artischock­e und Trüffel in Mimolette-sauce – ein intensives Wintergeri­cht mit Wucht, ebenso wie Sot-l’y-laisse (die »Hühneraust­er«) vom Bressehuhn in Morcheljus mit Petersilie­ncreme und Kohlrabi. Hier wird noch »richtig« gekocht, auch wenn’s bisweilen schwerer ausfällt als anderswo. Sommelière Miriam Grädler fallen dazu die treffenden Gläser ein, in denen auch schon mal »Lynchbages« landet, ein eher seltener Gast in Weinbeglei­tungen. Wenn das Schloss – Ende 2023 wäre der Plan – fertig ist, will das

Team dorthin zurücküber­siedeln – wohin derlei Gastronomi­e wohl noch besser passt.

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In den Traditions­stuben des »Jagdhofs« gibt’s nun am Wochenende klassische Gourmetküc­he.

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