Erkundungen abseits der Touristenströme: Nach Spaziertouren in den Trendvierteln Holešovice und Karlín endet das Wochenende mit Streetfood aus aller Welt – und einem letzten Bier.
Nach all den berühmten Sehenswürdigkeiten wollen wir uns heute jenseits der Altstadt umschauen. Im Stadtteil Holešovice hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Der Start für die zweistündige Walking-tour ist das ehemalige Schlachthofgelände. In den großen, umfunktionierten Hallen befinden sich jetzt ein großer Gemüsemarkt, ein Theater und das sehr stylishe »Sasazu« – eine Mischung aus Restaurant mit hervorragender asiatischer
Küche und Club mit Live-musik.
Zwischen Platten- und Altbauten geht’s weiter zu alten Industrieanlagen, die sich in den vergangenen Jahren zu einem urbanen Treffpunkt verwandelt haben. Dort findet man das »Vnitroblock« und das »DOX« – Zentrum für zeitgenössische Kunst –, erkennbar am großen Zeppelin auf dem Dach. Weil wir sehr hungrig sind, steuern wir das Restaurant »Eska« an.
Gleich beim Eintreten riechen wir köstliches Brot, das hier laufend frisch gebacken wird. Der Industrial-chic des Restaurants ist eine Referenz an die Geschichte des Gebäudes. Und wir gönnen uns in Asche gebackene Kartoffeln mit kleinen Karpfenstücken in reichhaltiger Soße. Danach brauchen wir wieder einen Spaziergang. In den Straßen von Karlín wandern wir durch eine sehr attraktive Wohngegend mit vielen Restaurants, Lokalen und Bars.
Für das Abendessen zieht es uns ins Viertel Andeˇl südlich der Kampa-insel. Dort sind wir neugierig auf den Manifesto Market. Ursprünglich gab es an dieser Stelle einen klassischen Markt und die Umgebung war rau. Heute ist der Manifesto einer von insgesamt fünf trendigen Foodmärkten in der
Hauptstadt. Hier kann man sich durch gehobenes Streetfood aus 14 Ländern probieren: von Griechenland bis Brasilien, von Tacos al Pastor bis zu Gyoza.
Zum Abschluss des Wochenendes kehren wir aber wieder ins zünftige Prag zurück. Genauer gesagt in den Prager »Bier-zoo« – schließlich gibt es hier etliche alteingesessene Bierlokale mit Tieren im Namen. Wir entscheiden uns für den »Goldenen Tiger«, dem »U Zlatého tygra«. Im Gastraum ist fast jeder Tisch besetzt. Die Luft ist dick und warm, die Stimmung ausgelassen. Das Bier fließt in Strömen. Es dauert nicht lange, dann landen auch bei uns Biergläser auf dem Tisch – auf dieser Reise sind es die letzten. Oder nein, vielleicht doch die vorletzten … Die »Goldene Stadt« verabschiedet sich mit historischer Pracht und guter Laune.