Falstaff Magazine (Switzerland)
IN LOVE WITH LAPHROAIG
Like the first kiss, you’ll never forget your first Laphroaig! Treffender kann man das Erlebnis bei der ersten Begegnung mit diesem Islay Single Malt kaum beschreiben.
Während Küsse zumindest in der Dichtung «süss wie Honig» schmecken, liebt man den Laphroaig wegen seines fadengeraden Salz- und Torfrauches. Oder man hasst ihn. Nicht wenige denken ihr Leben lang daran zurück, wie sie beim ersten Schluck ihr Gesicht bis zur Unkenntlichkeit verzogen haben, als diese unverblümte, an Kaminasche erinnernde Rauchpower Mund und Gaumen vereinnahmte. Aber damit kann ein Laphroaig umgehen, er ist es gewohnt, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Love me or leave me, Stranger. Die Schönheit und Raffinesse dieses eigenwilligen Insel-Whiskys offenbart sich erst auf den zweiten Blick, wenn sich hinter dem vermeintlichen Rau(ch)bein die sanften Töne von Vanille und Zitrus offenbaren. Wer also den ersten, mit Phenol und Hansaplast gepaarten Kaminofenrauch übersteht, der ist bereits im Begriff sich zu verlieben. Und diese Liebe ist in den meisten Fällen keine kurze Romanze, sondern eine fürs Leben. Wie sonst kann man sich erklären, weshalb Laphroaig der weltweit meistverkaufte Islay Malt ist und wieso sich über eine Viertelmillion Menschen zu den «Friends of Laphroaig» (FoL) zählen?
Die 1994 gegründete Community verfolgt das Geschehen rund um die Marke und ihre Abfüllungen mit beispiellosem Enthusiasmus. An jeder Flasche Laphroaig befindet sich ein kleiner Flaschenanhänger mit einer Registrierungsnummer. Wer sich registriert, wird nicht nur Club-Mitglied, sondern auch zum Landbesitzer. Bei einem Besuch dieser idyllisch gelegenen Whisky-Destillerie wird es für viele zum Highlight und unvergessli
chen Ritual, ihr 30-cm2-Stück zertifiziertes Land mit seinem eigenen Fähnchen zu markieren.
DER WEG ZUM ERFOLG
Die Destillerie und die Menschen, die in den über zwei Jahrhunderten die Geschichte der Marke prägten, sind gleichwohl der andere Grund, die Laphroaig zu einer Art Mythos in der Spirituosen-Branche werden liessen. So werden aktuell auch zwei dieser Figuren in zwei 30-jährigen Abfüllungen geehrt: Ian Hunter, der von 1908 bis 1954 die Brennerei führte und den Grundstein für den anhaltenden Erfolg legte, und Bessie Williamson, seine Nachfolgerin, die zur ersten Managerin einer Whisky-Brennerei avancierte. Ian Hunter entdeckte auf einer Amerika-Reise nicht nur, dass sich Bourbon-Fässer exzellent für die Reifung schottischer Whiskys eigneten, er steigerte den weltweiten Export und schaffte es sogar, dass Laphroaig aufgrund seines medizinischen Charakters auch während der Prohibitionszeit in den USA erhältlich war – und zwar auf Rezept in Apotheken!
MEISTERSTÜCK
Seit 1994 hat John Campbell das Zepter inne, und auch er ist ein grandioser und angesehener Meister seines Fachs. Neben dem weltbekannten Laphroaig 10 Years, der in keiner guten Whisky-Bar fehlen darf, besteht die aktuelle Range aus dem Select, Quarter Cask, Triple Wood und dem Lore sowie einem jährlich neu limitierten 25-Jährigen. John Campbell zeichnet auch für die Ian-Hunter-Abfüllung verantwortlich, deren zweite Serie «Chapter II» im Oktober erscheint. Exakt 100 Flaschen dieser limitierten Abfüllung sind für die Whisky-Liebhaber und Laphroaig-Fans in der Schweiz reserviert und im gut sortierten WhiskyFachhandel erhältlich.