Falstaff Magazine (Switzerland)
RESTAURANT SCHLÜSSEL
Oberwil
4Der Kontrast könnte kaum grösser sein: Bis vor wenigen Jahren haben Felix Suter und Sandra MaruggSuter in der «Säge Flüh» gewirtet, einem historischen Haus mit charmantem getäfeltem Interieur. Jetzt sind sie in Oberwil zwar nur wenige Kilometer näher an der Metropole Basel, aber die Stimmung hat sich völlig geändert. Grosszügig, kompromisslos modern und sachlich ist der Schlüssel, umso herzlicher dafür der Empfang durch die Gastgeberin. Schriftlichkeiten gibt es hier ausser der Weinkarte keine, das wechselnde Vier-Gänge-Menu wird angesagt. Natürlich sind Wünsche möglich, und bei unserem Besuch werden alternativ zwei Hauptgänge angeboten. Beim Amuse-Bouche fallen die gertenschlanken, hausgefertigten Grissini auf, aber auch der Miniatur-Hamburger auf Lauchgemüse und Randen-Granita macht gute Figur. Ein Brotsalat mit Passionsfrucht setzt dazu einen nicht alltäglichen Akzent. Der anschliessende Bauch von einem glücklichen Schwein wird von Honigschaum und Couscous begleitet. Brillieren kann Felix Suter mit der Pasta und dem Fleisch: Die Kalbfleischravioli zeigen eine sichere Hand, das Rinderfilet grosse Erfahrung in der Materie. Bei der Begleitung des Hauptgangs ist in der Regel Schlichtheit angesagt, diesmal in der Gestalt von Bratkartoffeln und Spargel. Zum Dessert kombiniert die Pâtisserie Kokosnuss, Zitrusfrucht und Kräuter zu einem erfrischenden Ganzen. Schon fast ein Markenzeichen ist die Skulptur aus Alufolie in Form eines Schwans, die einen kleinen Gugelhopf enthält. Die Weinkarte ist innerhalb des letzten Jahrs deutlich gewachsen und erreicht allmählich eine Postur, mit der sie diese hochklassige Küche perfekt umgarnt.