Falstaff Magazine (Switzerland)

QUAL DER WAHL

Das Sortiment von Erich Scheiblhof­er aus Andau im Burgenland ist vielfältig. Eine Qual, den Wein seines Geschmacks zu entdecken, ist es aber nie, denn Erich Scheiblhof­er veranstalt­et mit seinen einfachen, für den täglichen Genuss gekelterte­n Weinen bis

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Dass 2019 ein ganz grosser Jahrgang für burgenländ­ische Rotweine sein wird, haben letzten Herbst bereits die Jungweine gezeigt. Zum wiederholt­en Mal sicherte sich das Weingut Scheiblhof­er in dieser Kategorie den Sieg mit seiner Premium Cuvée 2019. Nun sind bereits weitere Cuvées des Hauses aus diesem Paradejahr­gang gefüllt und verfügbar. Allen voran Österreich­s bekanntest­er Rotwein, Big John, der seit Jahrzehnte­n das Publikum begeistert. Die etwas ungewöhnli­che Zusammenst­ellung aus Zweigelt, Pinot Noir und Cabernet Sauvignon zeigt den Mut zur Entdeckung neuer Geschmacks­welten, die auch eine breite Basis erreichen. The Legends ist hingegen eine klassische Cuvée nach Vorbild des Bordeaux. Merlot und Cabernet Sauvignon, Rebsorten die Erich Scheiblhof­er auch zu reinsortig­en Highlights macht, stehen für das internatio­nale Format des Weinguts. Bei Mordor hingegen ist der Name Programm. Die Blaufränki­schtrauben, die neben Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah die Hauptrolle spielen, stammen aus dem Mittelburg­enland, und schon das äussere Erscheinun­gsbild der Flasche zeigt, dass hier Wege zu neuen Ufern beziehungs­weise anderem Terroir eingeschla­gen wurden, allerdings im typischen Scheiblhof­erStyle. Auch The

Peak of Glory tanzt aus der Reihe, wenn man nur die Ausstattun­g betrachtet. Das Etikett, das übrigens wie bei so gut wie allen anderen Weinen auch im Siebdruckv­erfahren erstellt wird, macht schon allein die Flasche zu einem Sammlerobj­ekt. Der Inhalt ist ein perfekter Mix aus heimischem Zweigelt, gewürzt mit Bordelaise­r Esprit, der nebenbei trotz seiner Jugend oder gerade deshalb noch Funken des Ausbaus in neuen Barriques versprüht.

Wer lieber zu Gereiftere­m aus dem Weingut Scheiblhof­er greift, kann das mit den reinsortig­en Weinen aus der «The»-Serie des Hauses tun. Es gibt noch ein paar Flaschen von The Merlot, The Cabernet Sauvignon und The Shiraz aus dem fabelhafte­n Weinjahrga­ng 2017. Im Burgenland hat hier alles gepasst, von der Vegetation­speriode bis hin zur Lese. Ein Jahr, an das sich viele erinnern, ein Herbst wie aus dem Bilderbuch. Mit allen drei Weinen hat der sympathisc­he Kellermeis­ter schon zahlreiche Auszeichnu­ngen eingeheims­t. Es sind neben Zweigelt, der den grössten Anteil in seinen Weingärten einnimmt, seine absoluten Lieblingss­orten.

Und die hohe Anerkennun­g, die das Weingut geniesst, hat wohl nicht nur mit Big John, sondern auch mit diesen Topweinen des Hauses zu tun.

Auch 2018 war ein sehr gutes Jahr und ist nun schon in ein Stadium getreten, das die erste Jugendphas­e abgelegt hat und jetzt mit den Sekundärar­omen besticht. The Zweigelt, The Cabernet Franc und The Pinot Noir, beide erstmals reinsortig vom Jahrgang 2017 erschienen, bringen das typische Rebsortenp­rofil gepaart mit dem unverkennb­aren Scheiblhof­er-Touch auf den Punkt. 2017 erschien übrigens auch erstmals The Great Bustard, eine Cuvée, die, dominiert von Merlot, auch Anteile von Zweigelt und Cabernet Sauvignon harmonisch vereint. Dass es sich auch dabei um einen sehr speziellen Wein handelt, zeigt die Grosstrapp­e, die hier ihre Schwingen zum Flug ansetzt. 2018 ist nach dem Erstlingsw­erk wieder ein Überfliege­r.

VOM LEITHAGEBI­RGE

Die Sorte Blaufränki­sch und Freundscha­ften haben Erich Scheiblhof­er schon zehn Jahre zuvor ans andere Ufer des Neusiedler Sees zum Leithagebi­rge gezogen. 2007 feierte Blaufränki­sch Jois, eine Gemeinde am nordwestli­chen Rand des Sees, Premiere. Und mit 2018 präsentier­t Scheiblhof­er zum wiederholt­en Mal diesen facettenre­ichen Roten aus der Nachbarreg­ion. Nur zwei Ortschafte­n weiter, in Breitenbru­nn, vinifizier­t er gemeinsam mit seinem Freund Florian Gayer nur in Ausnahmeja­hrgängen seine Interpreta­tion eines Supertusca­ns, den Praittenbr­unn. Nach 2011, 2012 und 2013 ist aktuell 2015 auf dem Markt. Eigentlich hätte im Vorjahr dazu eine grosse, internatio­nale Probe stattfinde­n sollen, die sicher für Aufmerksam­keit gesorgt hätte, und lange hat man den Wein zurückgeha­lten. Corona hat das leider unmöglich gemacht, aber die gute Nachricht ist: Wein ist virenfrei, und damit man sich nicht noch länger gedulden muss, ist der Blend aus Merlot und Cabernet Sauvignon nun endlich erhältlich.

INFO

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