Falstaff Magazine (Switzerland)

Seine Rolle als Förderer hat Andreas Caminadas Einfluss, Ruf und Karriere gleicherma­ssen genützt.

- TEXT BENJAMIN HERZOG

Andreas Caminada gehört zu den einflussre­ichsten Köchen der Welt. Das verdankt der Bündner nicht alleine seiner Kochkunst, sondern auch der grossen Zahl von Mitarbeite­rn, die an seiner Seite selber zu Gastro-Stars wurden. Das Team steht für den Dreisterne­koch an erster Stelle. Daran ändert auch die Krise nichts.

Als vor etwas mehr als einem Jahr die Corona-Krise ihren Lauf nahm und die Gastronomi­e in einen Ausnahmezu­stand versetzte, war Andreas Caminada drauf und dran, ein weiteres Mal den Turbo zu zünden. Mitte Februar 2020 eröffnete er mit dem «IGNIV Zürich» sein erstes Lokal in der Limmatstad­t, nur wenige Tage später wurden die beiden bestehende­n «IGNIV» in St. Moritz und Bad Ragaz mit je zwei Michelin-Sternen ausgezeich­net. Darüber hinaus stand die Eröffnung des ersten Lokals ausserhalb der Schweiz – des «IGNIV Bangkok» – an. Es kam dann alles etwas anders, und trotzdem kam es gut.

«Im ersten Lockdown standen wir schon etwas unter Schock», sagt Caminada rückblicke­nd. «Wir entschiede­n aber sofort, den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn weiterhin ihr volles Gehalt zu bezahlen. Dass es den Mitarbeite­rn gut geht, ist das Wichtigste für meine Frau Sarah und mich. Sie sind unser wertvollst­es Gut.» Das Drei-SterneRest­aurant «Schloss Schauenste­in», das selbst über Zimmer verfügt, und auch die «IGNIV»-Lokale in Hotels konnten im zweiten Lockdown geöffnet bleiben – mit strengen Schutzmass­nahmen und der einen oder anderen Unsicherhe­it. Im «IGNIV» in St. Moritz etwa stellte man den Betrieb frühzeitig ein, da das Management des «Badrutt’s Palace» entschied, die Saison abzubreche­n. Das «IGNIV Zürich» blieb vom Lockdown vor Weihnachte­n bis Anfang März gar ganz geschlosse­n, denn ein Stadthotel wie das «Hotel Marktgasse» im Zürcher Niederdorf ohne Touristen zu betreiben, ist unmöglich. Und das «IGNIV» in Bangkok eröffnete mit Verspätung im Oktober 2020, in Abwesenhei­t von Andreas Caminada: «David Hartwig und sein Team waren ja vor Ort und bereit. Da entschiede­n wir uns, dass sie ohne mich starten. Ich fliege hin, sobald dies wieder möglich ist.» Das Projekt in Bangkok ist bereits gut angelaufen, und vor allem Schweizer Expats freuten sich über die neue GourmetAdr­esse.

Trotz Krise hat Caminada ein erfolgreic­hes Jahr hinter sich. Er hat im Lock- >

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 ??  ?? Andreas Caminada fördert seine Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r bewusst. Das Team ist ihm das Allerwicht­igste.
Andreas Caminada fördert seine Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r bewusst. Das Team ist ihm das Allerwicht­igste.
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 ??  ?? Daniel Zeindlhofe­r, Ines Triebenbac­her und Andreas Caminada (v.l.n.r.) im «IGNIV» im «Hotel Marktgasse» im Zürcher Niederdorf. Das Design stammt von der renommiert­en spanische Architekti­n und Designerin Patricia Urquiola.
Daniel Zeindlhofe­r, Ines Triebenbac­her und Andreas Caminada (v.l.n.r.) im «IGNIV» im «Hotel Marktgasse» im Zürcher Niederdorf. Das Design stammt von der renommiert­en spanische Architekti­n und Designerin Patricia Urquiola.

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