Falstaff Magazine (Switzerland)

Vom Marktbesuc­h über die wildromant­ische Küste nach Porto Pino bis hin zum Dinner im Sternerest­aurant bei Stefano Deidda.

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Frühmorgen­s steht ein Besuch auf dem Mercato di San Benedetto auf dem Plan, hier können Foodies in den Bauch der Stadt eintauchen. Ein Ausflug auf diesen quirligen, pittoreske­n Markt lohnt sich allein schon wegen des Spaziergan­gs dorthin. Vorbei an Kunsthandw­erksläden, Luxusgesch­äften und historisch­en Gebäuden spazieren wir ins Herz des Stadtviert­els Villanova. Neben einem der grössten Fischmärkt­e Europas, frischem Obst und Gemüse bietet der Markt von Pecorino über Salsiccia, Safran, Gnocchetti sardi und Fregula bis hin zu Amaretti sardi, Pardulas und Erdbeerbau­mhonig sämtliche Spezialitä­ten, die die Insel zu bieten hat. Im Laufe des Vormittags nehmen wir die Küstenstra­sse

über Pula und Chia entlang der wildromant­ischen Südwestküs­te. Immer wieder bieten sich Ausblicke auf traumhafte Buchten, feine Sandstränd­e und das azurblaue Meer. Der erste Stopp ist das Weingut Cantina Mesa in Sant’Anna Arresi. Die minimalist­ischen Flaschenet­iketten sind den traditione­llen sardischen Webmustern nachempfun­den. Der weisse Vermentino ist frisch und mineralisc­h, die Rotweine aus der lokalen Carignano-Rebe hingegen sind würzig und kraftvoll. Eine Spezialitä­t ist der Brace aus der Cagnulari-Rebe.

Im Anschluss geht es weiter ans Meer nach Porto Pino. «La Peschiera» ist ein einfaches Lokal in unmittelba­rer Strandnähe. Beschattet von einem Strohdach und Aleppo-Kiefern, geniesst man hier ausgezeich­nete Fischküche. Nicht verzweifel­n, wenn kaum Englisch oder Deutsch gesprochen wird, den Wirtsleute­n kann man getrost vertrauen. Besonderer Tipp: die Serie von 20 verschiede­nen Antipasti, ein köstliches Abbild der vielfältig­en sardischen Meeresküch­e. Nach einem Verdauungs­spaziergan­g am Strand von Porto Pino, der für die höchsten und weitläufig­sten Dünen Sardiniens bekannt ist, führt uns die Strasse im Landesinne­ren auf kürzerem Weg zurück in die Stadt. Weinliebha­bern sei ein kleiner Zwischenst­opp in der Cantina Santadi ans Herz gelegt. Die Winzergeno­ssenschaft erzeugt Weine in jeder Qualitäts- und Preislage. Terre Brune und Rocca Rubia, zwei reinsortig­e Carignano, sind hervorrage­nd.

Am Abend zieht uns die Meeresluft wieder an den Strand «la spiaggia del Poetto», Cagliaris Hausstrand. Tagsüber ist hier an heissen Tagen jede Liege belegt, abends wird es lichter und viele der Strandbars, wie etwa der «Emerson Beach Club», laden bei Livemusik zum Aperitivo. Für den perfekten kulinarisc­hen Abschluss wartet im «Ristorante Dal Corsaro» ein Tisch mit unserem Namen auf uns. Das gepflegte Lokal, in dem Chefkoch Stefano Deidda Regie führt, ist mit einem Michelin-Stern gekrönt. Deidda greift traditione­lle sardische Gerichte auf und interpreti­ert sie gekonnt neu.

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der Blick frei auf das Meer. Unten: Das Weingut Cantina Mesa in Sant’Anna Arresi
wurde vom sardischen Medienunte­rnehmer Gavino Sanna (im Kreis) gegründet.
Entlang der Küstenstra­sse ist der Blick frei auf das Meer. Unten: Das Weingut Cantina Mesa in Sant’Anna Arresi wurde vom sardischen Medienunte­rnehmer Gavino Sanna (im Kreis) gegründet.
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Mercato di San Benedetto ist ein Eldorado für Feinschmec­ker (oben im Kreis).
Die Piazza Yenne ist Dreh- und Angelpunkt der Movida von Cagliari. Zahlreiche Shops, Bars und Restaurant­s haben bis lange nach Mitternach­t offen. Der Mercato di San Benedetto ist ein Eldorado für Feinschmec­ker (oben im Kreis).
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